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17.01.2007 | 14:45 | Nachwachsende Rohstoffe 

Sonnleitner wirbt für Kornkraft statt Kernkraft

Berlin - Die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen boomt.

Biomasse
(c) proplanta
Bauernpräsident Gerd Sonnleitner sagte zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche am Mittwoch in Berlin, Bioenergie habe sich zu einem der größten Wachstumsmärkte unter den erneuerbaren Energien in Deutschland entwickelt.

Die größte Verbraucherschau weltweit wird am (morgigen) Donnerstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Präsident José Manuel Barroso eröffnet. Sonnleitner sagte, die Bioenergie habe knapp 40% Umsatzanteil an den erneuerbaren Energieträgern. Jährlich würden 6,3 Mrd EUR umgesetzt. Inzwischen seien in der Bioenergie-Branche 65.000 Arbeitsplätze aufgebaut. Diese Zahl solle sich bis 2010 verdoppeln.

Auf der Grünen Woche ist die Energiegewinnung aus Biomasse ein zentrales Thema. Die deutschen Bauern seien heute neben Nahrungsmittelerzeugern und Landschaftspflegern längst Energiewirte, erklärte Sonnleitner. "Kornkraft statt Kernkraft" sei ihr Programm. Auf rund 1,6 Mio ha bauten die deutschen Bauern Bioenergie und nachwachsende Rohstoffe an - doppelt so viel wie vor fünf Jahren. Das seien mittlerweile 13% der Ackerfläche in Deutschland. "Doch werden unsere Bauern zuallererst Nahrungsmittelproduzenten bleiben", betonte Sonnleitner.

Im Agrarexport gab es 2006 mit 40 Mrd EUR für Deutschland ein Rekordergebnis. "Andererseits prägen Vielfalt und Internationalität das Angebot an unseren Ladentheken", sagte Sonnleitner. Die Bundesrepublik sei mit mehr als 47 Mrd EUR der weltweit zweitgrößte Agrarimporteur. Nach dem jüngsten Konjunkturbarometer Agrar hat sich im vergangenen Jahr das wirtschaftliche Klima in der deutschen Landwirtschaft deutlich verbessert.

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Jürgen Abraham, sagte, seine Branche blicke auf eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seit der Wiedervereinigung zurück. Der Gesamtumsatz habe 2006 nach BVE-Schätzungen 138,6 Mrd EUR betragen. Das sei ein Plus von nominal 3,7%, preisbereinigt 2,5%. Die Ausfuhren überschritten Abraham zufolge erstmals die 30-Milliarden-Marke (32,4 Mrd EUR). Das ist ein Zuwachs von 10,2%.

Abraham erwartet auch in diesem Jahr wieder ein kräftiges Plus. Im Inland dagegen wäre er mit 2% "sehr zufrieden". Auf dem Binnenmarkt hatte die Ernährungsindustrie zuletzt um 1,9% auf 106,2 Mrd EUR zugelegt. Der Trend bei Lebensmitteln geht weg von der Schnäppchen-Jagd. Die Verbraucher hätten 2006 stärker zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln gegriffen, sagte Abraham.

Der Umsatz von Bio-Lebensmitteln habe im vergangenen Jahr um 17% auf schätzungsweise 4,8 Mrd EUR zugelegt. Die Umstellung auf Bio-Produktion brauche Zeit. Deshalb sei derzeit das Angebot an Rohstoffen knapp. DJG/crb/17.1.2007

Dow Jones Newswires
January 17, 2007 06:56 ET (11:56 GMT)
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