Das gilt nicht nur von den Mengen her, sondern auch wegen der vielseitigen Verwendung für die drei Energiebereiche Strom, Wärme sowie Kraftstoffe. Mit 5,5 Prozent Anteil am gesamten Wärmeverbrauch der Deutschen war
Biomasse im Jahr 2006 unter den erneuerbaren Energien weiterhin ausschlaggebend für diesen Markt. Das geht aus Daten von Bundesumwelt-ministerium, Forschungsinstituten und vom Bund für Umwelt und Naturschutz hervor. Allein die Zahl der Holzpellets-Heizanlagen verdoppelte sich 2006 im Vergleich zum Vorjahr.
Auch für Biosprit (Biodiesel und Ethanol) ist der Weg geebnet, seitdem die Bundesregierung wachsende Pflichtanteile zur Beimischung zu herkömmlichen Kraftstoffen beschlossen hat. Der Biosprit-Absatz in Deutschland ist von 2,3 Millionen Tonnen in 2005 auf 2,8 Millionen Tonnen in 2006 gestiegen. Möglich wurde dies durch die gestiegenen Öl- und Benzinpreise.
Beim
Stromverbrauch haben erneuerbare Energien mit 11,8 Prozent zwar den größten Anteil neben Kohle- und Atomstrom. Dazu trug Biomasse 2006 aber nur zu 3 Prozent bei, während die
Windenergie mit 5 Prozent und Wasserkraft mit 3,5 Prozent beteiligt waren. Stark zugenommen hat dabei die Verstromung von Biogas, die sich wegen der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) binnen eines Jahres auf 5,4 Milliarden Kilowattstunden verdoppelt hat.
Wurde Biomasse in zurückliegenden Jahren uneingeschränkt von vielen Seiten als regionaler Zukunfts-Energieträger herausgestellt, kommen immer häufiger Bedenken auf: So klagt die Biokraftstoffbranche über erhöhte Steuern. Umweltschützer warnen vor einer Übernutzung landwirtschaftlicher Flächen mit Monokulturen und Pestiziden und vor weiteren Vernichtungen von Regenwäldern in Malaysia und Indonesien durch verstärkte Palmöl-Importe als billige Sprit-Alternative. (dpa)