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04.12.2015 | 08:15 | Netzausbau 
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Stromnetz-Ausbau mit teuren Erdkabeln beschlossen

Berlin - Die verstärkte Verlegung von unterirdischen Erdkabeln soll den stockenden Ausbau der Stromtrassen in Deutschland wieder in Schwung bringen.

Entscheidung gegen oberirdische Stromautobahnen
(c) proplanta
Der Bundestag beschloss am Donnerstagabend, dass beim Bau von Gleichstromleitungen die Erdverkabelung Vorrang erhält vor den deutlich preiswerteren Freileitungen.

Das betrifft auch weite Teile der beiden großen Stromautobahnen «Suedlink» und «Südostpassage», die Wind- und Solarenergie von der Küste in die süddeutschen Industriezentren bringen sollen.

Die Erdverkabelung führt zwar zu milliardenschweren Zusatzkosten für Verbraucher und Unternehmen, soll aber Bürgerproteste gegen riesige Strommasten verhindern. Vor allem der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte monatelang gegen vermeintliche «Monstertrassen» gekämpft. «Der Stromleitungsbau ist ein Eckpfeiler der Energiewende», betonte der SPD-Abgeordnete Johann Saathoff im Bundestag. Dafür sei aber die Akzeptanz der Bevölkerung notwendig.

Bei Gleichstromtrassen sind künftig keine Freileitungen mehr zulässig, wenn im Umkreis von 200 bis 400 Metern Menschen wohnen. Bei Wechselstromtrassen sollen die teuren Erdkabel allerdings nur bei einzelnen Pilotprojekten zum Einsatz kommen.

Bei der Opposition, die den Vorrang der Erdverkabelung grundsätzlich befürwortet, führt diese Einschränkung jedoch zu Kritik. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sagte, durch derartige Ausnahmeregelungen drohten neue Auseinandersetzungen. Ralph Lenkert, der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, kritisierte die geplanten Stromtrassen sogar als überdimensioniert und warnte vor Überkapazitäten in Süddeutschland.

Derzeit gibt es in der Bundesrepublik zwei Dutzend Leitungsprojekte, die als besonders vordringlich gelten. Von der dort geplanten Gesamtlänge von 1.876 Kilometern wurden bislang aber noch nicht einmal 500 Kilometer realisiert.
dpa
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kurri Altbauer 85 schrieb am 04.12.2015 15:30 Uhrzustimmen(220) widersprechen(144)
Statt die gigantischen Stromtrassen, mit bis zu 70 Meter hohen Masten, kann man dieselbe Energiemenge in Gasform durch ein 60 cm starkes Rohr leiten. Vorteil, die Landschaft würde ihre gewohntes Aussehen behalten! Es würde kein sog. Elektrosmog auf treten. Die großen Schutzstreifen die durch die bewaldeten Gebiete erforderlich sind, würden entfallen. Bei einer Gleichstromtrasse würden die Transportverluste erheblich gemindert. Warum müssen wir stur am Wechselstrom festhalten? Holland hat doch schon lange Gleichstrom! Warum wird nicht endlich auf Wasserstoff umgestellt? Der leider zu früh verstorbene Dipl. Ing. Tetzlaff, hat doch für mich überzeugend, auf die vielen Vorteile hingewiesen Unser Land ist doch von einem riesigen Rohrnetz durchzogen. Das ist die Voraussetzung, das fast alle Menschen von den Vorteilen des Wasserstoffs ihren Nutzen ziehen können. Aber es gibt starke Kräfte die sich ihrer Profite dadurch beraubt fühlen! Dazu gehören Eon und Co. Die Konzerne die mit Fräking viel Geld verdienen wollen. Auch die Ölfirmen fürchten um ihre Gewinne. Für die Landwirtschaft könnte es aber ein großer Gewinn sein wenn wir 2-3 Mill. ha für die Produktion von Grünmasse verwenden würden. Es wird so viel Geld nutzlos vergeudet, warum lassen wir uns eigentlich ständig von unseren „Volksvertretern“ belügen und betrügen! Geld nur allein regiert die Welt, dazu verhilft betrügen, so lautet die 2. Strophe von Wer jetzig Zeiten leben will... Es wird höchste Zeit vieles zu ändern!
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