Schuld an den Abweichungen sind oft unrealistische Messverfahren zum Verbrauch.
Ziel der Untersuchung: Einschätzungen bekommen, wie die Kunden eigentlich ihre Geräte benutzen. Konkret geht es um Waschmaschinen und Geschirrspüler. Messverfahren sollten «möglichst nah am tatsächlichen Verbraucherhalten liegen», hieß es.
Beispiel Waschmaschine: Die EU-Regulierung für die Messung des Stromverbrauchs legt sich nach Angaben des Ministeriums auf ein Wäscheprogramm fest. Die Mehrheit der Nutzer bevorzugt aber unter Umständen ein anderes Programm, das mehr Strom verbraucht.
Die Studie soll durch Befragungen etwa herausfinden, wie Verbraucher neue Programmkombinationen annehmen - und wie sich ihr Verhalten auf den Energie- und Wasserverbrauch auswirkt. Die Untersuchung werde vom Öko-Institut und der Universität Bonn durchgeführt.
«Die Ergebnisse dieser Studie werden wir selbstverständlich an die
EU-Kommission übermitteln und bei den anstehenden Verhandlungen über die produktspezifischen Rechtsakte einbringen», erklärte das Ministerium. Zurzeit würden in Brüssel die Regulierungen zur Messung des Stromverbrauchs von Waschmaschinen und Geschirrspülern überarbeitet.
Nicht für alle Geräte sind die EU-Vorgaben für Messverfahren zum
Stromverbrauch realitätsnah, kritisieren Verbraucherschützer und Politiker. Die Folge: Geräte ziehen im täglichen Gebrauch oft mehr Strom als angegeben. Das ergab auch eine in dieser Woche publizierte Untersuchung mehrerer Umweltschutzorganisationen.
Es gibt aber Bewegung bei dem Thema. Eine kürzlich vom EU-Parlament gebilligte
Neuregelung sieht vor, Messvorgaben zu erarbeiten, die Gewohnheiten von Verbrauchern näher kommen sollen.