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02.12.2015 | 00:05 | Kraft-Wärme-Kopplung 
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Subventionierung von Kohlekraftwerken auch nach 2018 möglich

Berlin - Alte Kohlekraftwerke können in Zukunft trotz der klimaschädlichen Emissionen gefördert werden.

Kohleenergie
Umweltfreundliche Kraftwerke, die Strom und Wärme produzieren, sollen künftig stärker gefördert werden. Aber nicht, wenn sie dabei Kohle verfeuern. So war es jedenfalls ursprünglich geplant. (c) cirquedesprit - fotolia.com
Nach einer Einigung der Koalitionsfraktionen soll dem Wirtschaftsministerium ermöglicht werden, «Kohle-Bestandsanlagen in der Industrie und in der öffentlichen Versorgung» auch nach dem Jahr 2018 zu fördern. Eine entsprechende Verordnungsermächtigung ist im Rahmen des Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetzes (KWK) geplant.

Das geht aus einer Vereinbarung der Koalition hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlag und über die zuvor das «ARD-Hauptstadtstudio» berichtet hatte. Aus Sicht der Grünen droht Stromkunden damit eine weitere Belastung - neben den Kosten für die Kohle-Reserve von 1,6 Milliarden Euro in den nächsten sieben Jahren.

KWK-Anlagen erzeugen Strom sowie nutzbare Wärme und werden vor allem von Stadtwerken betrieben. Unter den KWK-Anlagen der Stadtwerke befinden sich nach früheren Verbandsangaben auch 28 ältere Kohlekraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hatte zuletzt gewarnt, der Wegfall der Zuschüsse für neue oder auf KWK umgerüstete Kohlekraftwerke sei der falsche Weg. Bei kohlegeführten Anlagen sollte es eine Förderung geben.

Die Förderung von Kohle-Bestandsanlagen soll ermöglicht werden, «wenn dies für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen erforderlich ist». Die Belastung durch höhere Preise für Verschmutzungsrechte der Industrie im Rahmen des Emissionshandels spiele keine Rolle. Um die Förderung bereits 2018 zu ermöglichen, soll die Evaluierung sämtlicher KWK-Anlagen um ein Jahr auf 2017 vorgezogen werden.

Der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer warf der Bundesregierung doppeltes Spiel vor. «Bei der Weltklimakonferenz in Paris plädiert sie für mehr Klimaschutz, in Berlin beschließt sie die KWK-Förderung für alte und klimaschädliche Kohlekraftwerke.» Es sei das erste Mal, dass alte Kohlebestandsanlagen eine Förderung bekommen sollen.

Das KWK-Gesetz soll am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden. Insgesamt will die Bundesregierung mit höheren Zuschüssen den Ausbau umweltfreundlicher Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) forcieren. Die Umstellung von Kohle auf Gas soll gezielt gefördert werden. Neue oder modernisierte KWK-Anlagen, die Kohle als Brennstoff verwenden, sollten nicht mehr bezuschusst werden - so der Kabinettsentwurf. Gas-Anlagen, die Kohle ersetzen, sollten einen Bonus bekommen.

Nach Angaben der SPD wird zunächst der Erhalt der bestehenden Anlagen der öffentlichen Versorgung durch eine Förderung gesichert, da vielen Anlagen aufgrund des niedrigen Strompreises die Stilllegung drohe. Der Zeitraum der Förderung sei gegenüber dem Regierungsentwurf zudem um zwei Jahre auf 2022 verlängert worden, heißt es in einem Schreiben der Energieexperten an die Fraktion.

Anfang Juli hatten sich die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD darauf verständigt, dass hoch effiziente, mit Gas gefeuerte KWK-Anlagen zur öffentlichen Versorgung befristet gefördert werden, um den Erhalt zu sichern. Die Fördergrenze wird von 750 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro pro Kalenderjahr angehoben. So soll der Kohlendioxid-Ausstoß um vier Millionen Tonnen reduziert werden. Das müssen vor allem private Stromkunden und der Mittelstand über eine höhere Umlage zahlen. Angestrebt wird aber ein Lastenausgleich.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 02.12.2015 09:43 Uhrzustimmen(256) widersprechen(144)
Eine neue Batteriengeneration aus dem Hause TESLA, von Elan Musk, einem augenscheinlichen „Enfant terrible“ der deutschen/französischen Automobilindustrie-Lobby, entwicklungstechnisch bereits enorm vorangetrieben, schreckt die Geister letzterer wohl doch erheblichst. Nicht jedes dort beheimatete Cerebrum realisiert gegenwärtig insbesondere verantwortungsbewusst, dass die Karbon-Pyrolyse vor dem gesicherten AUS steht, stehen muss, in nicht ferner Zukunft. Der Automobilindustrie-„Powerschreck“ Musk investiert in eine Lithium-Technologie, die mittels einer Energiedichte um den Faktor 10 erhöht, wohl kurz vor der Marktreife steht. POWERWALLS & Co. (Batterien, in Reihen geschaltet, u.a. auch in den Hauswänden installiert, als Speichertechnologie für die wind- und sonnenfreien Zeiten) mischen hoffentlich in Bälde unsere Dinosaurier-Technologien nachhaltigst auf, so dass selbige aus den Karbonverbrennungslägern vollkommen verzichtbar werden. - Wie viel Geld muss also noch weiterhin, mittlerweile vollkommen sinnbefreit, für die Dinosaurier-Technologien verbrannt werden, wo man die energetische Zukunft doch längst an anderer Stelle geortet sehen muss!!!? Das größte Problem stellen hier wohl allerdings die begierig ausgestreckten Hände einer handverlesenen Klientel dar, die sodann durchaus leer ausgehen könnten...!? - Eine Dezentralisierung des Energiesektors führt hin zur Demokratisierung unseres Energiemarktes, einhergehend auch mit einer gigantischen Vermögensumverteilung, wo der bislang filigran perfekt kanalisierte Geldfluss parallel zu den Energieströmen wohl nicht mehr gesichert zentral verlaufen wird. Sind hierin die nicht glaubhaft weg zu diskutierenden, ganz offensichtlich wahrnehmbaren, doch erheblichen Widerstände begründet?***Es könnte durchaus sein, dass wir Europäer in mittel- bis langfristiger Zukunft gar in einem energetischen Abhängigkeitsverhältnis des afrikanischen Kontinentes stehen. Entwicklungshilfe der ganz neuen Denkstrukturen, die man allerdings auch gestatten wollen sollte/muss....!? Lässt man es zu, dass ein solches durchaus positives(!) Denken in vielen westlichen Wohlstandsköpfen Raum einnehmen darf!? // „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“ (Albert Einstein) - Eine absolut zeitlos treffende Feststellung eines Genies - damals wie heute!
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