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09.08.2008 | 18:00 | Solarenergie 

Thüringen lässt sich Solar-Förderung zusätzliche Millionen kosten

Erfurt - Mit zusätzlichen Millionen-Beträgen will sich Thüringen als Standort der Solarindustrie weiter profilieren.

Solaranlage
(c) danielschoenen - fotolia.com
 «Der Knackpunkt ist die Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs. Dabei will Thüringen ein Vorreiter sein», sagte Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Thüringer Solarinitiative setze deshalb einen Schwerpunkt bei neuen Ausbildungsmöglichkeiten.

Als erstes Bundesland starte der Freistaat im Herbst einen speziellen Studiengang Photovoltaik und Halbleitertechnologie an der Fachhochschule Jena. Zudem soll spätestens Anfang 2009 mit Investitionen von 7,4 Millionen Euro ein Ausbildungszentrum in Erfurt erweitert werden, das erstmals auch den Beruf Solartechniker anbietet. Bisher gebe es nur Weiterbildungs- und Umschulungsangebote, aber keinen Ausbildungsberuf.

Derzeit beschäftigt die Solarindustrie, die sich seit Mitte der 1990er Jahre in Thüringen angesiedelt hat, rund 2.500 Mitarbeiter. Nach Prognosen der Branche wird sich die Beschäftigtenzahl bis zum Jahr 2010 auf 5.000 verdoppeln. Weitere Investitionen sind derzeit im Gespräch wie der Bau einer Solarzellen-Fabrik der Masdar-Gruppe aus Abu Dhabi bei Arnstadt.

«Optimisten gehen langfristig von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen in der Branche aus», sagte der Minister. «Der Boom wird anhalten.» Voraussetzung sei jedoch, dass die Kosten für Solarstrom mit denen für konventionell erzeugten Strom gleichziehen können. «Die Netzparität, also vergleichbare Kosten, erwarten Experten etwa 2015», sagte Reinholz.

Reinholz will deshalb die Möglichkeiten, die der Freistaat ohnehin für Technologie-Förderung bietet, stärker auf die Solarbranche ausrichten. «In den Fördertöpfen ist mehr Geld.» Die zur Verfügung stehenden Mittel für Entwicklungsprojekte von Firmen seien im Vergleich zum Vorjahr von 23 Millionen auf 38 Millionen Euro aufgestockt worden. 42 Millionen Euro sehe dieses Programm im kommenden Jahr vor. «Es hat sich in der Branche herumgesprochen, dass in Thüringen Know how vorhanden ist.» Dazu gehören das Solarzentrum in Erfurt, das die Forschung koordinieren soll, sowie Institute und Hochschulen in Jena und Ilmenau.

Mit den anderen Solar-Regionen in Ostdeutschland wie Sachsen- Anhalt oder Brandenburg sieht Reinholz Thüringen im Wettbewerb um Neuansiedlungen. «Wir treten uns aber nicht vor die Schienbeine. Es läuft kein offensiver Abwerbungswettbewerb.» Die Wirtschaftsminister pflegten einen «fairen Umgang». Reinholz verwies darauf, dass die Förderregelungen bei Neuansiedlungen oder Erweiterungsinvestitionen gleich seien. Jedes Bundesland versuche jedoch, bei den Infrastruktur-Angeboten eigene Akzente zu setzen. (dpa)
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