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19.06.2022 | 14:31 | Windradstreit 

Thüringens SPD-Chef attackiert Ramelow wegen Windkraftgesprächen mit CDU

Ilmenau - Thüringens SPD-Landesvorsitzender Georg Maier hat Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für dessen Kompromissbestrebungen mit der CDU beim strittigen Thema Windräder scharf attackiert.

Windkraftausbau
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SPD und Linke sind in Thüringen Regierungspartner. Das heißt nicht, dass sie kritiklos miteinander umgehen - zumal der Blick auch schon auf die nächste Landtagswahl gerichtet ist. (c) proplanta
«Diese Windkraftnummer von Ramelow fand ich persönlich völlig daneben», sagte Maier am Samstag bei der Landeskonferenz der Thüringer Jungsozialisten in Ilmenau. Die CDU «flirte» im Landtag mit der AfD. Dass Ramelow der Union dann bei dem Thema eine Brücke baue, finde er persönlich nicht so gut.

Maier warf dem Regierungschef einen Alleingang in dieser Frage vor, er selbst habe davon aus der Presse erfahren. «Früher hat man noch miteinander gesprochen, wie man das regeln kann.»

Eine mögliche Zustimmung der AfD im Landtag zu einem CDU-Vorschlag zu Abständen zwischen Windrädern und Wohnhäusern hatte bundesweit für Wirbel gesorgt. Der Minderheitskoalition von Linke, SPD und Grünen fehlen im Landtag vier Stimmen für eine Mehrheit.

Nach einer Verständigung von Ramelow und CDU-Fraktionschef Mario Voigt war das Thema von der Tagesordnung der Juni-Sitzung genommen worden, es soll nun im Juli diskutiert werden. Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund (Grüne) legte einen Kompromissvorschlag auf den Tisch.

Die Linke-Landesvorsitzende Ulrike Grosse-Röthig bezeichnete Maiers Kritik im Kurznachrichtendienst Twitter als «nicht nachvollziehbar». Ramelow sei ein «Teamspieler», der hohe Verantwortung trage.

Maier äußerte in Ilmenau den Anspruch, dass die SPD nach der voraussichtlich 2024 anstehenden Landtagswahl die Landesregierung führen und er selbst Ministerpräsident werden könne. Derzeit ist er Innenminister. Voraussetzung sei, dass sich die Sozialdemokraten bis dahin den richtigen Themen zuwendeten, sagte er. Sie müssten sich vor allem um soziale Fragen kümmern. Zweite Voraussetzung sei Geschlossenheit und Zusammenhalt.

Schwerpunkt der Landeskonferenz war das Thema soziale Umverteilung. Umverteilung bei Vermögen sei nötig, sagte der Ostbeauftragte der Bundesregierung, der SPD-Politiker Carsten Schneider, in Ilmenau. «Sonst vererbt sich die Ungleichheit.» Schneider erhielt dort Unterstützung für das von ihm kürzlich ins Spiel gebrachte «Grunderbe» von 20.000 Euro für alle 18-Jährigen.
dpa/th
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