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05.10.2018 | 07:51 | Biobrennstoffe 
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Über 80 Prozent Treibhausgasemissionen einsparen durch Biokraftstoffe

Bonn - Die Gesamteinsparung an Treibhausgasemissionen aller in Deutschland in Verkehr gebrachten Biokraftstoffe betrug 2017 rund 81 Prozent (Vorjahr: 77 Prozent).

Biokraftstoffe
Durch Biokraftstoffe 81 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. (c) proplanta
Die Emissionseinsparung der Biobrennstoffe, die 2017 zur Verstromung und Einspeisung nach dem EEG angemeldet wurden, lag bei rund 93 Prozent. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) legt ihren jährlichen Evaluations- und Erfahrungsbericht vor.

3,3 Millionen Tonnen Biokraftstoffe mit einem Energiegehalt von 113 Petajoule wurden 2017 in Deutschland in Verkehr gebracht. Das entspricht nahezu der Vorjahresmenge. Erstmals konnte eine durchschnittliche Gesamteinsparung aller Biokraftstoffe von über 81 Prozent erreicht werden. Das entspricht einer Vermeidung von 7,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Bei gleicher Menge mehr Einsparung



„Die Vorgabe für Neuanlagen, die ab dem 6. Oktober 2015 in Betrieb genommen wurden, eine Mindesteinsparung von 60 Prozent zu erreichen, konnten die Hersteller offensichtlich gut umsetzen“, stellt BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden fest.

„Aber auch bei Anlagen, die bereits vor diesem Zeitpunkt in Betrieb genommen wurden, konnten die Herstellungsprozesse optimiert und mehr Emissionen vermieden werden. So wurden trotz einer nahezu gleichbleibenden Quantität der eingesetzten Biokraftstoffe erneut deutlich mehr Emissionen vermieden“, so Eiden weiter.

Rund zwei Drittel der für die Herstellung dieser Biokraftstoffe eingesetzten Ausgangsstoffe stammten aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Den größten Anteil hatte mit 36,9 Prozent Raps, gefolgt von Abfällen und Reststoffen mit 30,7 Prozent und jeweils etwa zehn Prozent Mais und Weizen.

Biodiesel: Abfälle und Reststoffe wiederholt wichtigster Ausgangsstoff



Knapp 71 Prozent des gesamten Biokraftstoffs entfiel auf Biodiesel (FAME). Dieser wurde zu etwa 39 Prozent aus Abfällen/Reststoffen und zu 36 Prozent aus Raps hergestellt.

Deutlich mehr Bioethanol aus Mais



Bioethanol machte knapp 27 Prozent des gesamten auf die Quote angemeldeten Biokraftstoffs aus. Ausgangsstoffe für die Bioethanolherstellung waren hauptsächlich Mais und Weizen, wobei sich der Maisanteil 2017 um 44 Prozent erhöhte. Weitere Biokraftstoffe waren hydrierte Pflanzenöle (HVO), Biomethan und eine geringe Menge Pflanzenöl.

Biobrennstoffe: Eingesetzte Menge und Emissionseinsparung nahezu gleichbleibend



Für rund 31 Petajoule flüssige Biobrennstoffe wurde eine Vergütung nach dem EEG beantragt (Vorjahr: 32 Petajoule). Die flüssigen Biobrennstoffe wurden zu 87 Prozent aus Dicklauge aus der Zellstoffindustrie und zu 10 Prozent aus Pflanzenölen hergestellt. Biobrennstoffe konnten erneut eine Emissionseinsparung in Höhe von über 93 Prozent erreichen und somit fast 2,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent vermeiden.

Hintergrund



Die Ziele der EU sind Treibhausgasemissionen zu verringern, den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb der EU zu steigern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Die entsprechenden Richtlinien sind durch Verordnungen in nationales Recht umgesetzt. Die BLE überwacht die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien der EU-Richtlinie in Deutschland und stellt der Bundesregierung Daten zum Status der Zielerreichung zur Verfügung.

Der Evaluations- und Erfahrungsbericht 2017 steht ab sofort unter www.ble.de/biomasse (Rubrik „Informationsmaterial“) zum Herunterladen bereit. Zusätzlich werden Hintergrunddaten zu dem Bericht 2017 (Kapitel 10) in kompakter Form bereitgestellt. Eine englischsprachige Version wird voraussichtlich Ende 2018 als Download verfügbar sein.
ble
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 10.10.2018 14:54 Uhrzustimmen(6) widersprechen(3)
Die Erde ist eine Scheibe und darum kann der Jetstream die Luft nicht rund um den Erdball blasen.
http://www.scinexx.de/dossier-detail-877-8.html

Hier die leicht verständliche Version des Märchen des BLE.
"Das Problem: Es gibt bei uns gar nicht genug Ackerfläche, um die geforderte Pflanzenmenge für unsere Autotanks anzubauen. Also wird der pflanzliche Rohstoff importiert – das ist außerdem billiger. Die Folge: Für den massenhaften Anbau von Palmöl oder Zuckerrohr werden in Asien und Südamerika die Regenwälder abgeholzt. Hier bekommst du wichtige Infos über Biosprit und was du selbst tun kanst"
https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/biosprit

"Wir tanken Regenwald - Die Lüge vom Öko-Diesel"
Mehr Aufklärung hier
https://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/191612/index.html
Vision schrieb am 05.10.2018 08:06 Uhrzustimmen(10) widersprechen(10)
Leider fehlt der Hinweis auf die vielfach höhere Emission von NOx gegenüber fossilen Kraftstoffen.
Auf der einen Seite Dieselgate wegen Überschreitung der NOx-Grenzwerte und hier wird mit Kraftstoffen geworben, die zum gleichen Problem führen. Stattdessen wird nur auf die CO2-Bilanz geschaut.
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