Die Förderunion taxierte am Dienstag (3.1.) die gesamten Rohstoffbezüge des bundesdeutschen Industriezweigs im In- und Ausland für 2022 auf 2,5 Mio t; das wären etwa 200.000 t weniger als im Vorjahr. Davon dürften nur noch 500.000 t auf Palmöl entfallen sein, nach noch 1,1 Mio t im Vorjahr.
Die
UFOP begründet die rückläufigen Palmölbezüge mit der Senkung der hiesigen gesetzlichen Begrenzung auf 0,9 % des Endenergieverbrauchs im Verkehr für die Anrechnung von palmölbasierten Biokraftstoffen auf die Treibhausgas-(THG)-Quotenverpflichtung. Seit dem 1. Januar 2023 könnten die palmölbasierten
Biokraftstoffe hier gar nicht mehr angerechnet werden.
Vor allem
Rapsöl aus europäischem Anbau werde die Bedarfslücke schließen müssen. Indes erlaube das EU-Recht die Anrechnung von palmölbasierten Biokraftstoffen für die THG-Minderungsquote noch bis 2030. Lediglich Frankreich, Schweden, Belgien und Österreich hätten die Vorgabe schon früher umgesetzt als Deutschland, stellte die UFOP fest.
Im Jahr 2021 waren die nach der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der EU zertifizierten
Rohstoffe für die Erzeugung von
Biodiesel und HVO in der Bundesrepublik vor allem aus Asien mit insgesamt 1,318 Mio t gekommen. Darunter hatte Palmöl mit 992.000 t dominiert, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Evaluationsbericht der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) hervorgeht.