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26.11.2022 | 04:30 | Erneuerbare Energien 

Umweltminister fordern Geld und Personal für schnellere Energiewende

Goslar - Die Umweltminister der Bundesländer haben mehr Personal für die Umsetzung der Energiewende gefordert.

Energiewende
Nur wenige Tage nach der UN-Klimakonferenz «COP 27» haben sich die Umweltminister der Bundesländer getroffen. Sie sprachen unter anderem über die Energiewende und den Gewässerschutz. Bei einem prominenten Verkehrsthema gab es nur einen Kompromiss. (c) Butch - fotolia.com
Das beschlossen sie am Freitag bei der Umweltministerkonferenz in Goslar. «Klimawandel und Artensterben machen trotz Krieg und Energiekrise keine Pause», sagte der Gastgeber der Konferenz, Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne).

Ein zügiger Ausbau der erneuerbaren Energien sei besonders wichtig, um die Klimaziele zu erreichen. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssten daher mit mehr Personal und mehr finanziellen Mitteln beschleunigt werden. Umweltstaatssekretär Stefan Tidow, der die erkrankte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vertrat, sicherte den Bundesländern Unterstützung zu. Es gebe in vielen Behörden noch Bedarf nach besserer Personalausstattung, sagte er.

Angesichts der zunehmenden Trockenheits- und Hitzeperioden durch den Klimawandel und den Auswirkungen etwa auf das Grundwasser forderten die Ministerinnen und Minister mehr Gewässer- und Wasserschutz. Unter anderem müsse die Wasserentnahme bei Mangellagen eingeschränkt und die Speicherung von Niederschlagswasser gefördert werden. Auch Flächenversiegelungen sowie Einleitung von Abwässern in Gewässer sollten verringert werden. Dazu brauche es Förderungen vom Bund, sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne).

«Das Fischsterben in der Oder war ein Weckruf, der uns besorgt auch auf alle anderen Flüsse in Deutschland blicken lässt», sagte Umweltstaatssekretär Tidow. Nur zehn Prozent der Flüsse und Seen in Deutschland seien in einem ökologisch guten Zustand. «Unsere Flüsse sind nicht klimaresilient.» Des Weiteren sprach sich die UMK für Erleichterungen bei der Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen in Städten aus. Auf einen Beschluss zu mehr Tempo 30 innerorts wurde sich aber nicht geeinigt.

Zudem forderten die Umweltminister Moore zu stärken oder wiederherzustellen. Außerdem unterstützten sie die Bewerbung des sogenannten Grünen Bandes um eine Aufnahme als Unesco-Weltnaturerbe. Bei dem Band handelt es sich um eine Kette verschiedener Biotope entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die 1.200 bedrohte Tier- und Pflanzenarten beherbergt.

Am Rande der Konferenz kam es auch zu Protesten. Unter anderem bildeten rund 1.000 Bauern am Freitag eine Menschenkette in Goslar. Die Landwirte halten unter anderem die geplante Verordnung zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln für zu pauschal. Landesbauern-Präsident Holger Hennies warnte, dass zu viele Einschränkungen die Existenz der Betriebe in Deutschland bedrohen würden. Ein Teil der Nahrungsproduktion und deren Emissionen würden dann ins Ausland abwandern.
dpa
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