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09.04.2011 | 14:02 | Solarenergie 

Verband sieht enormes Potenzial für Solardächer

Karlsruhe - Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht noch ein enormes Ausbaupotenzial für Solardächer.

Solarbranche
(c) proplanta
«Trotz der erfreulichen Marktzuwächse der letzten Jahre wurde bislang nur ein Bruchteil der geeigneten Dachflächen für die Solarstromproduktion genutzt», sagte Verbandsgeschäftsführer Carsten Körnig in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Karlsruhe. In Deutschland gebe es rund 2,3 Milliarden Quadratmeter Gebäudefläche, die sich für Solarwärme oder Solarstrom eignen würden. «Wenn wir auf alle diese Dächer und Fassaden Solarstromanlagen montieren, könnten wir rund ein Drittel des gesamten Strombedarfs erzeugen. Bis 2020 wollen wir mindestens zehn Prozent des Strombedarfs decken.»

Angesichts der Einweihung der bislang größten Solar-Dachanlage Deutschlands bei Goodyear in Philippsburg (Kreis Karlsruhe) meinte Körnig: «Immer mehr Firmen erkennen offensichtlich die vielen Vorteile der dezentralen Energieerzeugung. Solarstrom wird dort produziert, wo er auch gebraucht wird - auf den Dächern von Haushalten, Büros und Industriegebäuden.» Allein im vergangenen Jahr sei bereits jede vierte Solarzelle in Deutschland auf Industrie- und Gewerbedächern installiert worden - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Das Interesse in der Wirtschaft sei in den vergangenen Jahren dank attraktiver Förderkonditionen und rapide gesunkener Photovoltaik-Kosten deutlich gewachsen. Seit 2006 hätten sich die Preise für Solarstromanlagen halbiert. «Allein im Jahr 2010 haben die Solaranlagen in Deutschland so viel Strom produziert wie die beiden Kernkraftwerke Biblis A und Philippsburg 1 zusammen», sagte Körnig.

Potenziale sieht er noch im ländlichen wie städtischen, im privaten wie im gewerblichen Bereich. «Überall liegen riesige ungenutzte Flächenpotenziale. Nach einer aktuellen Studie der Beratungsunternehmen Roland Berger und Prognos können wir in Deutschland die Solarstrom-Kapazitäten bis 2020 auf 70 Gigawatt ausbauen.» Ende 2010 seien in Deutschland 17,3 Gigawatt Solarstrom-Kapazität installiert gewesen.

Ein weiterer Ausbau ist für Körnig «technisch wie finanziell machbar und sinnvoll». Der Vorteil von Photovoltaik sei, dass sie kaum neue Stromtrassen brauche. «Solarstrom wird vor Ort erzeugt und weitgehend auch dort verbraucht.» Für den weiteren Ausbau der Solarenergie bedürfe es aber verlässlicher politischer Rahmenbedingungen. «Sinnvoll wäre es, den prozentualen Anteil des unmittelbar vor Ort verbrauchten Solarstroms weiter zu steigern, durch gezielte finanzielle Anreize für eine zeitliche Bedarfssteuerung oder den Einsatz von Stromspeichern.» Dafür gebe es bereits unterschiedliche Akku-Technologien. (dpa)
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