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24.09.2007 | 06:43 | Windenergie 

Verbandspräsident fordert Strategie für Windenergie von See und Land

Husum - Die Zukunft der Windenergie liegt nach Einschätzung des Bundesverbandes Windenergie (BWE) noch lange nicht auf See.

Bundesverband Windenergie
(c) proplanta
«Das Klimaschutzziel von minus 40 Prozent CO2 bis zum Jahr 2020 ist alleine mit Offshore-Windenergieanlagen nicht möglich», warnte BWE-Präsident Hermann Albers. Ein effizienter und wirtschaftlicher Klimaschutz könne in Deutschland nur mit einer engagierten Strategie «Onshore gemeinsam mit Offshore» erreicht werden, sagte er in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Nur so sei es möglich, in den kommenden 13 Jahren den Windenergie-Anteil beim deutschen Stromverbrauch auf 25 Prozent zu steigern.

Die deutsche Windenergie-Branche ist laut Albes international erfolgreich, «denn überall auf der Welt wurde erkannt, dass die Windenergie neben der Energieeinsparung die intelligenteste und kostengünstigste Möglichkeit zum Klimaschutz ist.» Sorgen bereitet der Branche jedoch die Entwicklung des heimischen Marktes. So ergab eine Untersuchung im Auftrag des Umweltbundesamtes (März 2007) bei neu installierter Windenergieleistung einen rückläufigen Trend seit 2003. Laut BWE wurde im ersten Halbjahr 2007 ein Rückgang von 25 Prozent verzeichnet. «Das ist ein Hinweis, dass sich die Rahmenbedingungen der Windenergienutzung in Deutschland ungünstig verschoben haben», sagt Albers. «Administrative Hemmnisse im Genehmigungsprozess machen es immer schwerer, erfolgreich Windenergieprojekte umzusetzen.»

Dabei müssten theoretisch jedes Jahr 3.800 Megawatt Windenergieleistung neu installiert werden, um dem von Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigten Klimaschutzprogramm folgen zu können, erläuterte Albers. Davon entfallen knapp 20 Prozent auf Offshore-Anlagen; der Rest müsse an Land gebaut werden. «Wir sehen in Deutschland bis 2020 ein Potenzial von etwa 10.000 Megawatt Offshore-Windenergie und 45.000 Megawatt Onshore.»

Zurzeit sei der an Land produzierte Windstrom nur halb so teuer wie die Kilowattstunde Offshore-Strom, sagte der Verbandspräsident. Durch Preissprünge auf dem Rohstoffmarkt für Stahl und Kupfer sowie höhere Kreditzinsen hätten sich Windenergieanlagen in den vergangenen zwei Jahren um etwa 25 Prozent verteuert. «Um diesen ungeheuren Kostendruck nicht noch weiter steigen zu lassen, braucht die Branche dringend verbesserte Rahmenbedingungen für Onshore», sagte Albers. Dazu gehört für ihn unter anderem die Abschaffung der Höhen- und Abstandsregelung, um an Land höhere Türme und größere Rotordurchmesser bauen zu können. (dpa)

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