Zugleich kritisiert das Land das Verhalten des Bundes. «Der weitere zielstrebige, effiziente, netzsynchrone und marktorientierte
Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein entscheidender Baustein zur Erreichung der Klimaziele», teilte das Energieministerium in Mainz der Deutschen Presse-Agentur mit.
«Dazu trägt die Windenergie entscheidend bei. Planungsunsicherheit und unklare, bundesgesetzliche nicht konkret verankerte Regelungen verhindern das Erreichen dieser Ausbauziele.»
Umstritten sind in der schwarz-roten Koalition des Bundes etwa die künftig vorgesehenen Mindestabstände von Windrädern zu Wohnhäusern. Das Energieministerium der grünen Ressortchefin Ulrike
Höfken in Mainz sieht diese Pläne kritisch. Die Genehmigungsverfahren für
Windräder sind bundesweit ohnehin lang, zudem gibt es viele Klagen.
Am 30. September standen laut dem Mainzer Energieministerium 1.769 Windräder mit einer Gesamtleistung von 3.665 Megawatt in Rheinland-Pfalz. Dabei kamen in den ersten drei Quartalen 2019 nur 26 Anlagen mit insgesamt 86 Megawatt hinzu. «Das ist ein Einbruch des Zubaus um mehr als 70 Prozent im Vergleich zu 2014», hieß es.
Gegenwärtig hat die Windenergie nach Angaben des Ministeriums an der Bruttostromerzeugung in Rheinland-Pfalz einen Anteil von 28,6 Prozent. Das sind 59,6 Prozent der regenerativen Stromerzeugung.
Bis 2050 soll Rheinland-Pfalz laut der rot-grün-gelben Landesregierung weitgehend klimaneutral sein, also unterm Strich keine klimaschädlichen
Treibhausgase mehr ausstoßen. Das Energieministerium betonte: «Klimaschutz ist zur Existenzfrage geworden und gelingt nur mit der Umsetzung der Energiewende.»