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28.02.2017 | 08:10 | Stromnetzausbau 
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Widerstand gegen neue Stromtrassen in Franken

Schweinfurt - Der Landrat des Kreises Schweinfurt, Florian Töpper (SPD), hat sich gegen die geplanten zwei neuen Stromtrassen nach Grafenrheinfeld ausgesprochen.

Netzausbau
Stromtrassen sind unpopulär - doch laut den Netzbetreibern notwendig für die Energiewende. Nach «Südlink» zeichnet sich im Norden Frankens ein neuer Konfliktherd ab. (c) proplanta
Die Bundesnetzagentur solle stattdessen bei den Stromnetzbetreibern auf eine dezentralere Energieversorgung dringen, forderte Töpper.

Der Netzbetreiber Tennet hatte im aktuellen Netzentwicklungsplan vorgeschlagen, zwei neue Wechselstromleitungen zu bauen, um Strom aus erneuerbaren Energien vom Norden in den Süden zu transportieren. Dafür müssten 80 und 85 Kilometer lange oberirdische Stromtrasse neu gebaut werden.

Das bayerische Kabinett hatte sich bereits in der vergangenen Woche gegen die Trassen ausgesprochen. «Die Region um Grafenrheinfeld muss gegenüber den ursprünglichen Ausbauplänen entlastet, Bestandstrassen müssen so weit wie nur möglich genutzt werden», hatte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erklärt.

Im Netzentwicklungsplan ist eine Leitung mit dem Projektnamen «P44» vom thüringischen Altenfeld (Ilm-Kreis) aus vorgesehen und die Leitung «P43» aus dem hessischen Mecklar (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Von den unterirdischen Gleichstromtrassen «Südlink» und «Südostlink» sind diese Wechselstromleitungen unabhängig.

Auf Aufforderung der Bundesregierung hat Tennet für «P43» und «P44» Alternativen berechnet, die statt aus Neubauten aus dem Ausbau bestehender Trassen bestehen. Die Bundesnetzagentur müsse nun entscheiden, welche Varianten weiter verfolgt werden, sagte eine Tennet-Sprecherin.

Die Staatsregierung lehnt die Leitung aus Thüringen samt ihrer Alternative ab, da beide über bayerisches Gebiet verliefen. Im Fall der Leitung aus Hessen macht sie sich für die Alternative «P43mod» stark - diese würde nur Hessen betreffen.

«Wir brauchen die Verbindung. Auch die zweitbeste Lösung ist besser als gar keine Lösung», sagte die Tennet-Sprecherin. Dennoch seien die Ursprungspläne elektrotechnisch besser. Wann eine Entscheidung fällt, konnte sie nicht sagen. Im Netzentwicklungsplan ist eine Inbetriebnahme zwischen 2025 und 2029 angestrebt.
dpa/lby
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 28.02.2017 09:39 Uhrzustimmen(116) widersprechen(82)
Prima Idee! - Gewissermaßen ist hier allerdings leider wieder ein Floriansjünger unterwegs: Die eigentlichen Intentionen liegen wohl unschwer erkennbar auf der Hand. Fichtel und Sachs, DIE BHKW-Pioniere aus Schweinfurt, halten mit ihrem SeneTec-Dachs-BHKW eine mittlerweile ausgereifte Technik im Bereich der Kraftwärme-Kopplung vor. Nur mit Hintergrundwissen ist aber, auf den 3. Blick quasi, die „Home-Offensive“ dieses medialen „Absatzförderungsprogrammes“ zu erkennen. Warum kann Politik in den seltensten Fällen transparent ehrlich kommunizieren? -Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich bin ein absoluter Befürworter der Kraft-Wärme-Kopplung, weil ich hierin das unverzichtbare Puzzleteil eines erfolgreich modernen Energiekonzeptes sehe- Warum also dieselben Vorzüge nicht glasklar definiert beim Namen nennen. // Gerade das verstärkt fokussierte Etablieren einer intelligent smarten Haustechnik konterkariert allerdings die bislang zementierten Ökonomiebestrebungen unserer handverlesen, bisher weitgehend konkurrenzlosen Energieoligarchen, nebst derer der Netzbetreiber, welchen seitens der Administration immerhin eine gesicherte Kapitalrendite von 6-10%(!) zugestanden wird; schlussendlich stellt es zugegebenermaßen unseren deutschen Oberschatzmeister daselbst, den derzeitigen Bundesfinanzminister Schäuble, vor enorme finanzielle Herausforderungen im Steuerhaushalt. Gewichtige(?) Gründe demnach zuhauf, warum selbst der SPD-Erzengel Gabriel in seiner bisherigen Funktion als Wirtschafts- und Energieminister gänzlich „eingeknickt“ ist und sich augenscheinlich willentlich den „Planvorgaben“ der Hinterzimmerdiktaturen ergeben hat. Einer Demokratisierung des Energiemarktes hat er damit jedoch erhebliche Nadelstiche versetzt, weshalb aufgrund seiner reaktionären Denk- und Verhaltensmuster die nunmehr mannigfaltig ausgelegten „ massiven Bremskeile“ erst einmal wieder beseitigt werden müssen. // Wir brauchen keine raumfordernden Gleichstromtrassen, wenn Energie vor Ort erzeugt, um clevere Speichertechnologien komplettiert, das kleinere direkte Umfeld versorgen können. Die Mobilität der elektrischen Energie sollte nicht an starre Leitungssysteme gebunden werden, sondern vielmehr hoch flexibel ausgestaltet sein. Eine geistige Herausforderung fürwahr aber, diese Mobilität adäquat vernetzend auszugestalten, wobei sich als großer Vorteil schon heute herauskristallisiert, dass solche innovativen Konzepte nicht gleichbedeutend kapitalintensiv sein müssen, genau das Gegenteil ist der Fall! Letzteres wohl mit ein, wenn nicht DER Hauptgrund schlechthin, worunter die Akzeptanz solcher Konzepte erheblich leidet, weil diejenigen Mächtigen, die über das Kapital verfügen, mit entsprechenden Renditen hiervon nicht mehr hinreichend beglückt werden. - GELD regiert eben vorrangig auch DIESE WELT! Erst danach rangieren dringend neu zu denkende Energiekonzepte.
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