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25.04.2020 | 16:00 | Einsparpotenzial 

Wie kann die Industrie mehr Energie sparen?

Viele Verbraucher haben die Problematik des Klimawandels verinnerlicht und das Bewusstsein erlangt, dass die Änderung der Umstände auch in ihren Händen liegt.

Wie kann die Industrie mehr Energie sparen?
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Klimaschutz funktioniert nur, wenn Verbraucher und Unternehmen Hand in Hand arbeiten. (c) proplanta
Die Anreize der Regierung machen es etwas leichter, die erforderlichen Maßnahmen dann auch umzusetzen, wie etwa die EnEV. Dennoch spielen Unternehmen beim Energieverbrauch und damit bei der Erzeugung von Emissionen ebenfalls eine große Rolle und sollten diesbezügliche ihre Verantwortung übernehmen. Einsparmaßnahmen leisten nicht nur einen wichtigen Teil zum Klimaschutz, sie schonen auch das Budget. Doch das ganze Potenzial wird nur in seltenen Fällen ausgeschöpft, denn schon die Ermittlung der Möglichkeiten ist Sache eines Fachmanns. Oft wird jedoch in Eigenregie versucht, entsprechende Maßnahmen zu finden und umzusetzen.

Die Industrie kann theoretisch deutlich mehr Energie sparen, als es momentan der Fall ist, vor allem bei der Heizwärme und dem Strom. Da Gewerbestrom generell teurer ist, lohnt es sich in jedem Fall, hier einmal zu vergleichen und die Möglichkeiten auszuloten. Es gibt nicht nur Anbieter für grünen Gewerbestrom, was für die Klimabilanz eines Unternehmens von großer Bedeutung ist, sondern auch einfache Maßnahmen, die man vor Ort ergreifen kann. Diese können den Energieverbrauch um 20 Prozent bis 40 Prozent senken.

Auch das Thema Gewerbegas ist ein wichtiger Sparfaktor in diesem Zusammenhang. Strom ist viermal so teuer wir Gas, sodass sich ein Umstieg, wann immer möglich, auf jeden Fall lohnt. Wenn es möglich ist, sollten Unternehmen auch das Thema erneuerbare Energien unter die Lupe nehmen.

Das größte Sparpotenzial liegt nicht unbedingt bei den Produktions­me­tho­den, denn diese sind in den letzten Jahren immer mehr optimiert worden. Deutlich gespart werden kann beim alltäglichen Verbrauch rund um Licht, Lüftung, Prozesswärme und Raumwärme. Experten vermuten, dass hier in vielen Industriezweigen 30 Prozent bis 40 Prozent eingespart werden können.
So viel können Unternehmen einsparen

Jedes Unternehmen ist anders und immer lassen sich andere Maßnahmen umsetzen. Die folgenden Beispiele sind Sparmaßnahmen, die in allen Industriezweigen umgesetzt werden können.

Ein wichtiger Faktor ist auch, die Geräte und Anlagen regelmäßig warten und auf den neusten Stand bringen zu lassen. Auf diese Weise wird die Verschwendung von Ressourcen verhindert.

  

Bereich

  
  

mögliche Einsparung

  

Lüftung, Gebläse, RLT-Lüftungsanlage

20 Prozent

Gewerbe-Beleuchtung

bis zu 70 Prozent

Heizung

30-50 Prozent

Abwärme und Prozesswärme-Nutzung

20-30 Prozent

Da jedes Unternehmen anders ist, kann das genaue Sparpotenzial am besten mit einem Energieberater ermittelt werden. Dessen Dienstleistung lässt sich übrigens bis zu 80 Prozent bei den Steuern absetzen.

Warum eigentlich grüner Strom?

Viele Unternehmen ziehen es gar nicht in Betracht, von konventioneller Energie auf grünen Strom umzusteigen, weil sie höhere Kosten befürchten. Das ist jedoch unnötig, denn natürlich gibt es auch Anbieter für günstigen, grünen Gewerbestrom. Zudem bringt die Nutzung weitere Vorteile mit sich, denn sie kann zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor werden.

Zunächst einmal ist der Klimawandel ein beherrschendes Thema im öffentlichen Diskus, wobei die Unternehmen immer wieder im Fokus stehen. Viele Menschen nehmen das Thema sehr ernst und wünschen sich die Zusammenarbeit mit Unternehmen, denen das Thema ebenfalls am Herzen liegt und die dementsprechend handeln. Nachhaltigkeit in den großen und kleinen, unternehmerischen Entscheidungen kann also Kunden binden und zusätzlich bei potenziellen Kunden den letzten Ausschlag geben, die sich auf der Suche nach einem Anbieter befinden.

Da Unternehmen einen großen Teil der verbrauchten Energie zu verantworten haben, bietet der Umstieg auf grünen Strom die Möglichkeit, einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und das auch nach außen zu tragen. Man darf natürlich darüber sprechen, welche Maßnahmen man ergriffen hat, und kann so für andere Unternehmen eine Inspiration sein und einen Anstoß geben. Jedes Unternehmen lässt sich etwas grüner machen und darf sich das auch auf die Fahne schreiben!

Erdgas statt Strom

Die Stromkosten sind in den letzten Jahren immer gestiegen, was natürlich auch für Gewerbestrom gilt. Jedes Unternehmen sollte einmal prüfen, inwieweit es Energie mit Erdgas anstatt mit Strom erzeugen kann. Elektrische Energie kostet viermal so viel wie Erdgas, sodass hier ein gewaltiges Sparpotenzial liegt. Dabei sollten unbedingt die Bereiche Erzeugung von Kälte, Ventilatoren, Pumpen und Kompressoren unter die Lupe genommen werden.

Gas als Energieträger hat immens viele Vorteile. Es ist den konventionellen Energieträgern in Bezug auf CO2 Ausstoß und Feinstaubbelastung weit überlegen. Es bietet preiswerte Energie, die zudem sauber und sicher erzeugt und verwendet werden kann. Es eignet sich sowohl für das Erreichen der mittelfristigen als auch der langfristigen Klimaziele. Die Infrastruktur wie Netze und Speicher von Erdgas kann zum Beispiel später für andere, klimaneutrale Gase wie Biomethan verwendet werden.

Erdgas ist ein echtes Multitalent und die große Hilfe beim Ausstieg aus dem Erdöl. Die dekarbonisierte Energiewelt lässt sich nur mithilfe dieses Energieträgers verwirklichen. Unternehmen sollten versuchen, nach Möglichkeit den Energieeinsatz von Strom, Heizöl und Kohle zu senken, durch Gas zu ersetzen so und den Wandel voranzutreiben.

Unternehmen, die sich auf die Suche nach Einsparpotenzial machen, schonen nicht nur ihr Portemonnaie, sondern tragen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz bei. Heute ist der beste Tag, damit zu starten!

Pd
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