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29.04.2022 | 10:18 | Windkraftausbau 
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Windenergie-Verband erwartet 2022 Zubau auf hohem Niveau

Berlin / Potsdam - Nachdem die Neubau-Zahlen bei Windkraftanlagen in Brandenburg nach 2017 deutlich eingebrochen waren, hat sich das Niveau inzwischen wieder etwas erholt.

Windkraft-Ausbau
Das Zubau-Niveau bei Windkraftanlagen in Brandenburg war zuletzt vergleichsweise hoch. Der Branchenverband ist allerdings skeptisch, dass das so bleibt. Dabei scheint die Akzeptanz unter der Bevölkerung zu wachsen. (c) proplanta
104 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 412 Megawatt wurden im vergangenen Jahr in dem Bundesland errichtet, wie der Landesverband Windenergie Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig wurden 15 Anlagen mit einer Leistung von 16 Megawatt abgebaut. «Damit gab es einen Netto-Zubau von 396 MW», hieß es weiter.

Damit hat sich der Zubau in Brandenburg innerhalb von zwei Jahren nahezu verdoppelt. Das Niveau von 2017 wurde allerdings auch 2021 nicht wieder erreicht. Der Verband ist zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr wieder zahlreiche neue Windenergieanlagen hinzu kommen.

Demnach gingen in den ersten drei Monaten 21 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 90 Megawatt in Betrieb. Das waren beinahe so viele wie im gesamten ersten Halbjahr des Vorjahres (24).

«Auch für den Rest des Jahres rechnet der Verband aufgrund guter Ausschreibungsergebnisse 2021 mit einem Zubau auf hohem Niveau», teilte der Verband weiter mit.

Problematisch ist aber aus Verbandssicht die geringe Zahl an genehmigten Anlagen. Demnach seien im ersten Quartal dieses Jahres nur 13 Windenergieanlagen genehmigt worden. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es doppelt so viele Genehmigungen.

«Was wir jetzt sehen, sind die Auswirkungen des Windmoratoriums», teilte Verbands-Landesvorstand Jan Hinrich Glahr am Donnerstag mit. «Nach dem positiven Trend in den beiden vergangenen Jahren droht damit erneut ein Einbruch beim Ausbau der Windenergie.»

Um die Akzeptanz von Windkraftanlagen zu stärken, hatte die Landesregierung im Jahr 2019 ein zweijähriges Moratorium für Anlagen in Gebieten durchgesetzt, in denen Klagen gegen entsprechende Regionalplanungen erfolgreich waren. Das Gesetz war im vergangenen Jahr erneuert worden. Brandenburg will bis 2030 rund 10.500 Megawatt Windkraft-Leistung installieren. Im Jahr 2019 waren es laut Landesregierung bereits mehr als 7.000.

Dabei gibt es Anzeichen, dass die Akzeptanz für neue Anlagen in der Bevölkerung recht hoch ist: Eine Mehrheit der Brandenburger ist einer Umfrage zufolge für den Ausbau der Windenergie. 58 Prozent der Befragten unterstützen einen Ausbau, auch wenn dafür Anlagen in der Nähe gebaut werden sollen, wie aus einer Umfrage von infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervorgeht. 36 Prozent sind demnach dagegen.

Bei der Zustimmung gibt es jedoch Unterschiede. Je kleiner der Ort, umso größer sind der Umfrage zufolge die Bedenken. In kleinen Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern unterstützen nur 49 Prozent einen Ausbau, in größeren Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern sind es der Befragung zufolge 67 Prozent.
dpa/bb
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Kommentare 
Meat-Tech schrieb am 29.04.2022 14:29 Uhrzustimmen(9) widersprechen(12)
Deutliches Signal. Die Großstädter interessiert es nicht, solange bis endlich auch in München im Englischen Garten, in Berlin Tiergarten und in den anderen innerstädtischen Parkanlagen Windräder aufgestellt werden. Soll doch die dämliche Landbevölkerung mit der Dauerbelastung für Augen und Ohren damit zurechtkommen. Hauptsache die FFF Jünger bekommen ihren Strom aus der Steckdose.
Würde gern die Gesichter unserer Politiker sehen, wenn in Sichtweite des Kanzleramtes die Rotoren surren.
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