«Den Systemwechsel von einer Festpreisvergütung hin zu Ausschreibungen sehen wir sehr kritisch», sagte sein Präsident Hermann Albers der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag).
«Einzelinvestoren, Landwirte und Bürgerwindparks stößt die Regierung damit vor den Kopf.» Die Ausnahmen für Bürgergesellschaften seien nicht ausreichend.
Albers bemängelte, bereits vorhandene Monopolisten würden gestärkt. Er hält auch Marktverzerrungen für möglich. «Wir befürchten, dass künftig auch sehr niedrige Gebote abgegeben werden, ohne die Absicht, die dahinterstehenden Projekte zu realisieren. Ein großer Kraftwerksbetreiber könnte zum Beispiel mit einem niedrigen Gebot Kapazitäten vom Markt holen und damit eine höhere Auslastung seines eigenen Kraftwerks erreichen.»
Bundestag und
Bundesrat hatten die Reform am Freitag gebilligt. Mit ihr soll die Förderung der erneuerbaren Energien besser mit dem noch stockenden Ausbau der Stromnetze verzahnt werden. Von 2017 an müssen sich die meisten Anbieter in Ausschreibungen durchsetzen, um den Zuschlag für neue Ökostrom-Anlagen zu bekommen.
Bislang gibt es für 20 Jahre garantierte feste Vergütungen. Um die 23 Milliarden Euro müssen die Verbraucher pro Jahr über den Strompreis bezahlen, was Betreiber von Ökostrom-Anlagen aus Wind, Wasser, Sonne und Biogas als Förderung erhalten.