Wer seine Genehmigung 2016 bekommt und in den kommenden zwei Jahren baut, bekommt für den Strom noch gesetzlich festgelegte Garantiepreise. Die entfallen größtenteils mit der Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG). 2017 werde die Branche «im Wesentlichen aus den Altgenehmigungen leben», sagte Matthias Zelinger vom Maschinenbau-Verband
VDMA am Donnerstag in Berlin.
Im ersten Halbjahr 2016 wurden in Deutschland rund 1.900 Megawatt netto Windkraft an Land zugebaut und damit 73 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Bundesverband
Windenergie (BWE) und der VDMA-Fachverband Power Systems am Donnerstag mitteilten.
Die Verbände rechnen mit einem Zuwachs von 4.000 bis 4.400 Megawatt netto für das Gesamtjahr. «Es gibt auch das Potenzial, dass da noch ein Rekordjahr draus wird», sagte Zelinger. Den größten Zubau gab es bisher mit 4.400 Megawatt 2014.
Als Gründe für den aus Branchensicht gut laufenden Ausbau nannte Zelinger vor allem gute Rahmenbedingungen: Genehmigungsverfahren seien im Vergleich zu früher relativ glatt gelaufen und es hätten ausreichend Flächen für Windräder zur Verfügung gestanden.
Insgesamt produzieren Windkraftanlagen an Land inzwischen 12 Prozent des Bruttostromverbrauchs - damit ist der gesamte in Deutschland produzierte und importierte Strom gemeint, abzüglich der Strom-Exporte. 43,5 Gigawatt Leistung sind installiert. Für neue Windparks an Land, die auch Onshore-Windparks heißen, werden von 2017 bis 2019 jeweils 2.800 Megawatt brutto pro Jahr ausgeschrieben, von 2020 an sind es 2.900 Megawatt. Das sind etwa 1.000 Windräder.