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26.05.2023 | 04:02 | Erneuerbare Energien 

Erneuerbaren-Verband fordert stärkere Nutzung von Biotonnen

Düsseldorf - Die Biotonnen werden in Nordrhein-Westfalen nach Einschätzung eines Energieverbandes noch immer viel zu wenig genutzt.

Biogasanlage
Ob Obst oder Gemüse: Immer wieder landen Lebensmittel im Müll statt im Magen. Das ist fragwürdig, aber immerhin kann die gärende Masse später noch zur Gaserzeugung genutzt werden. Vorausgesetzt, man wirft sie in den braunen Biomüll und nicht in die Restmülltonne. (c) proplanta
«Wir brauchen ein Umdenken, denn Bioabfälle sind ein wertvoller Energierohstoff», erklärte der Vizevorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE), Thomas Griese, am Mittwoch. «Deshalb muss endlich Schluss sein mit der bisherigen Energieverschwendung.» Die Bioabfälle werden nach ihrer Sammlung vergärt und zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt oder sie werden zu Kompost.

Es gibt eine gesetzliche Pflicht zur Sammlung von Bioabfällen, die allerdings unterschiedlich umgesetzt wird. So gibt es beispielsweise Kommunen, die den Bioabfall nicht abholen, sondern nur eine Bringmöglichkeit anbieten. Die allerdings wird nur wenig genutzt, weil die Bewohner keine verdorbenen Lebensmittel durch die Gegend fahren wollen. Andere Kommunen stellen zwar Tonnen auf, verlangen dafür aber Gebühren. Das ist aus Sicht des LEE kein guter Weg, da die Bereitschaft zum Mitmachen dadurch sinke und es viele Anträge auf Befreiung von der Biotonnenpflicht gebe. Eine Gratis-Tonne wäre der bessere Weg, argumentiert der LEE.

Einer Untersuchung zufolge landen rund 40 Prozent der Bioabfälle im Restmüll und werden später verbrannt. Würde man die gärende Masse besser nutzen, könnte die Biogaserzeugung in etwa verdoppelt werden und es würden weniger Erdgasimporte gebraucht, argumentiert der Erneuerbaren-Verband. Der LEE fordert den Bau neuer Vergärungsanlagen, um das Potenzial besser nutzen zu können.

Ein positives Beispiel ist die Region rund um Aachen. Dort will der dortige Zweckverband Entsorgungsregion West (ZEW) seine Kapazitäten in einer Anlage in Würselen in absehbarer Zeit erheblich erweitern. Bisher werden dort seit 2012 jährlich rund 18.500 Tonnen Bioabfälle für die Biogaserzeugung genutzt und etwa 9.000 Tonnen Kompost erzeugt. In den dortigen Verbandskommunen wurden die Biotonnen-Gebühren den Angaben zufolge gesenkt. Dadurch werde es hoffentlich «einen weiteren Anreiz geben, Bioabfälle noch sorgfältiger zu trennen und aus dem Restabfall herauszuhalten», sagte ZEW-Geschäftsstellenleiterin Maren Killewald.
dpa/lnw
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