Frankreichs
Landwirtschaft leide seit Jahren unter einem «Preiskrieg», teilte der Élysée-Palast am Mittwoch nach Vorlage des Gesetzentwurfs im Kabinett mit.
Preisnachlässe in Supermärkten sollen bei
Lebensmitteln künftig auf 34 Prozent des Warenwerts begrenzt werden - Sonderangebote nach dem Motto «zwei Produkte zum Preis von einem» wären damit tabu.
Zudem sollen die Preis-Verhandlungen zwischen
Bauern und ihren Abnehmern neu geregelt werden. Wie
Landwirtschaftsminister Stéphane Travert sagte, sollen künftig die Produzenten einen Vertrag vorschlagen, ausgehend von den Herstellungskosten. Supermärkte sollen auch verpflichtet werden,
Lebensmittel in der Regel mindestens zehn Prozent über ihrem Einkaufspreis zu verkaufen.
Die Verbraucherschutz-Organisation UFC-Que choisir äußerte sich kritisch: Dies sei «ein Geschenk für die großen Supermarktketten auf dem Rücken der
Konsumenten, mit einem sehr hypothetischen Gewinn für den Hersteller», sagte der Branchenbeauftragte Olivier Andrault der Zeitung «Le Télégramme». Er schätzte die Mehrkosten für Verbraucher auf eine Milliarde Euro in zwei Jahren. Der
Gesetzentwurf soll von Ende März oder Anfang April an im Parlament beraten werden.
Vor wenigen Tagen hatten in Frankreich Tumulte bei einer Rabattaktion für Schoko-Aufstrich für Aufsehen gesorgt, die Gläser waren dabei 70 Prozent günstiger angeboten worden als üblich.