(c) proplanta Wie der nationale Verband der Futtermittelhersteller (SNIA) mitteilte, nahm die Produktion gegenüber 2021 um 1,4 Mio. t oder 6,6 % auf 19,2 Mio. t ab. Das war zugleich die geringste Menge seit mehr als 20 Jahren. Besonders kräftig war der Einbruch bei Geflügelfutter mit rund 800.000 t oder 10,2 %. Hier war nach Verbandsangaben ein deutlicher Rückgang der Nachfrage wegen der Tierverluste durch die Geflügelpest zu verzeichnen.
Die Tierseuche traf vermehrt auch die Halter von Wassergeflügel, wie Enten Gänse. Die Futterproduktion in dieser Sparte fiel im Vorjahresvergleich sogar um 30 % geringer aus. Bei Schweinen machten sich laut SNIA die wirtschaftlichen Verluste der Halter und der Bestandsabbau negativ bemerkbar. Die Mischfuttererzeugung für diese Tiere ging gegenüber 2021 um etwa 300.000 t zurück. Moderater waren die Verluste bei der Erzeugung von Tiernahrung für Wiederkäuer.
Das Minus lag dem Verband zufolge vor allem am geringeren Bedarf der Mutterkuhhalter; beim Milchvieh wurde der Absatz dagegen durch die hohen Milchpreise gestützt. Die Produktion von Biomischfutter hat seit 2010 mit hohen jährlichen Wachstumsraten stetig zugenommen, doch damit war im vergangenen Jahr vorerst Schluss. Nach Angaben von SNIA nahm die Erzeugung gegenüber 2021 insgesamt um 106.500 t oder 14,3 % auf 638.500 t ab. Dies betraf alle Tierarten. So belief sich der Rückgang der Erzeugung von Biofutter für das Geflügel auf 14 %, bei Schweinen auf 10 % und bei Rindern auf 19 %.
Die Geflügelpest sowie die eingetrübte wirtschaftliche Situation der ökologischen Tierhaltung wurden vom Verband als Ursache für die Trendumkehr genannt. Eine Rolle für den verminderten Absatz und die Produktion von Mischfutter dürften jedoch auch die Folgen des Ukraine-Krieges gespielt haben. Die Kosten für Tierfutter lagen durch den allgemeinen Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise sowie logistischen Schwierigkeiten auf einem historisch hohen Niveau.
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