Rheinland-Pfalz leistet hier wertvolle Schrittmacherdienste.“ Dieses Fazit zog Siegfried Englert, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium, nach der Präsentation des Projektes iGreen in Rehborn (Landkreis Bad Kreuznach). Der Besuch fand im Rahmen der Grüne Woche Rheinland-Pfalz 2010 statt.
Auf dem Betrieb des Lohnunternehmens Roland haben Experten demonstriert, wie modernste Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Verbindung mit Geoinformationssystemen genutzt werden kann, um Wege zu optimieren, Daten auf dem Acker zu verarbeiten und Abläufe zu rationalisieren. Ziel ist es, Arbeitszeiten, aber auch den Einsatz von Betriebsmitteln wie Treibstoff, Pflanzenschutz- und Düngemittel zu optimieren.
Der Kniff: Da diese Technologien für den einzelnen Landwirt oft zu teuer sind, setzt Rheinland-Pfalz auf die Vernetzung verschiedener Systeme. Über FLOrlp werden flächengenaue Daten online bereitgestellt. Mit dem „GeoFormular“ kann der Landwirt nun Koordinaten von Flächen und weitere Auftragsdaten an Lohnunternehmen oder Maschinenringe weiterleiten, um Dienstleistungen zu bestellen. Entsprechend ausgestattete Maschinen, zum Beispiel der Maishäcksler und die Transportfahrzeuge, empfangen über mobiles Internet diese Daten und nutzen sie auf dem Feld. Bei der Ernte einer Maisfläche werden die Erntemenge und andere sensorisch erfassbare Daten dokumentiert. Auf Basis dieser Technik entstehen flächenbezogene Ertragskarten, die im Folgejahr wiederum für eine punktgenaue Düngung genutzt werden können.
„In Rheinland-Pfalz haben wir hier wertvolle Vorarbeit geleistet. Im Projekt iGreen und anderen Vorhaben arbeiten Landwirte, Lohnunternehmer, Landmaschinenhersteller, staatliche Forschungs- und Beratungsinstitutionen sowie Bereitsteller von Geodaten vorbildlich zusammen, damit die Landwirtschaft in klein strukturierten Regionen nicht vom technischen Fortschritt im Bereich IKT abgehängt wird“, betonte Staatssekretär Englert.
Weitere Informationen zu diesem Thema stehen unter
www.igreen-projekt.de bzw.
www.agroconnect.fh-bingen.de („GeoFormular“) im Netz.
Unter dem Motto „Mit Köpfchen im grünen Bereich!“ steht die mittlerweile zum fünften Mal ausgerichtete Grüne Woche Rheinland-Pfalz in diesem Jahr im Zeichen der Innovation. „Wir wollen herausarbeiten, wie Akteure der Agrar- und Weinwirtschaft sowie verwandter Bereiche neue Ideen und Technologien nutzen, um wettbewerbsfähig und nachhaltig zu wirtschaften. Wir wollen junge Menschen ermutigen, sich mit den so genannten Grünen Berufen als attraktive und zukunftsorientierte Tätigkeitsfelder zu beschäftigen. Und wir wollen dazu beitragen, ein gutes Image für die Land- und Weinwirtschaft und ein gutes Klima für unsere Produkte zu schaffen“, fasste Englert die Ziele der Grünen Woche Rheinland-Pfalz 2010 zusammen. Daher passe der Betriebsbesuch in Rehborn „hervorragend ins Konzept“. (PD)