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16.12.2008 | 15:26 | Geoinformationsdienste 

Land- und Forstwirtschaft an der Schwelle zum Datenzeitalter

Hannover - Webbasierte Informations- und Servicedienste werden in Zukunft für die Land- und Forstwirtschaft eine unverzichtbare Rolle spielen.

Geoinformationsdienste
(c) proplanta
Dass diese Zukunft für die geoinformationsbasierten Dienstleistungen schon begonnen hat, davon konnten sich die Teilnehmer einer vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) e.V. und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ausgerichteten Tagung überzeugen. In zwölf Fachbeiträgen wurde der Stand der Entwicklungen präsentiert. Anhand konkreter Projekte wurden Lösungen für Biomassepotenzialplanung, Wasserschutzberatung und Pflanzenbau vorgestellt.

Während sich viele dieser Produkte noch in der Planung und Erprobung befinden, steigern die praxistauglichen Lösungen deutlich die Effizienz. Die Forstwirtschaft profitiert davon vor allem in den Bereichen Logistik und Wegeplanung. Der Referenten waren sich einig, dass Webdienste sich aufgrund dieser ökonomischen Vorteile weiter durchsetzen werden. Um diese Entwicklung zu fördern und im Sinne der Land- und Forstwirtschaft zu gestalten, ist jedoch eine noch intensivere Mitarbeit der Branche zwingend notwendig. Es gilt die Anforderungen und Positionen, z. B. hinsichtlich Nutzen, Nutzerfreundlichkeit, Datenschutz, schon frühzeitig mit in die Diskussion einzubringen.


Bundesweite Lösungen gefordert

Ziel der Land- und Forstwirtschaft muss ein breites bundesweit verfügbares Angebot an geoinformationsbasierten Dienstleistungen sein. Die Fachbeiträge zeigten, dass sich die internationalen Standards für Geodaten und ihre Bereitstellung wie z.B. des Open Geospatial Consortium (OGC) zunehmend in der Praxis durchsetzen. Es wurde deutlich, dass die Realisierung überregionaler Angebote zurzeit noch zu oft an den Ländergrenzen Halt macht. Bundesweit verfügbare Lösungen müssen bis auf wenige Ansätze erst noch realisiert werden. In diese Richtung muss auf politischer, administrativer und technischer Ebene noch weiter gearbeitet werden.

Bei den Praktikern treffen die interessanten Entwicklungen momentan auf zögerliches Interesse. Die Referenten der Tagung stimmten überein, dass sich dies mit der Entwicklung einfach zu nutzender Anwendungen mit eindeutigem Benefiz ändern wird. Selbstkritisch stellten die Fachleute fest, dass es an einer solchen Anwendung noch fehle. Vor dem Hintergrund des großen Innovationspotenzials der Szene, die zunehmend wachse, sei dies einer der nächsten angestrebten Meilensteine.


Datenschutz ist wichtig

Bei vielen sensiblen betriebsbezogenen Daten ist der Datenschutz von besonderer Bedeutung. Mehrere Referenten betonten, dass die Daten in der Hand der Land- und Forstwirte verbleiben müssen. Dies erfordert technische Lösungen zum sicheren Datenaustausch wie das Austauschformat agroXML.

Es gilt aber nicht nur Daten zu schützen, sondern ihren Wert zu wahren. Im zukünftigen Datenzeitalter werden Informationen weiter an Wert gewinnen. Die in den Betrieben erhobenen und anfallenden Daten haben als „Rohstoff“ für Dienstleistungen auch ein Wertschöpfungspotenzial. Dies sollte gesichert und genutzt werden. Bis jetzt setzen sich noch zu wenige Akteure aus der Land- und Forstwirtschaft dafür ein. Die Tagung schloss mit einem optimistischen Ausblick und dem Appell an alle Vertreter der Branche, sich noch aktiver am Prozess zu beteiligen.   Die Tagungsbeiträge stehen auf der Homepage des KTBL (www.ktbl.de) zum Download bereit. (KTBL)
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