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10.05.2010 | 10:05 | Medienentwicklung  

Mediennutzung in der ländlichen Gesellschaft

Frankfurt/Main - Medien sind selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft, sie werden heute sehr intensiv genutzt. Das war nicht immer so, und es gibt heute noch deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land.

Mediennutzung in der ländlichen Gesellschaft
Wie war die tatsächliche Verbreitung von Medienprodukten im ländlichen Raum? Wie sind aktuell die Ausbreitung und die Nutzung moderner Publikumsmedien? Wie steht es um den Internetzugang und seine Nutzung in ländlichen Regionen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Agrargeschichte, die am 11. Juni 2010 in Frankfurt am Main stattfindet. Besondere Aktualität erhält die Tagung durch neue Forschungen sowie Studien über die derzeit viel diskutierte Breitbandversorgung auf dem Lande.
 
Bislang konzentrierte sich die Forschung bei den Untersuchungen über die Medialisierungsprozesse auf Städte, die ländliche Gesellschaft wurde als nur marginal medialisiert wahrgenommen. Ist diese Sicht weiterhin aufrecht zu erhalten? Wie werden die Zugänglichkeit und die Nutzung der Medien und der mündlichen Kommunikation auf dem Lande vom Mittelalter bis zur Gegenwart gesehen? Einen Überblick über Stand und Entwicklung mediengestützter Kommunikation auf dem Lande im Lichte neuer Forschungen wird zu Beginn der Jahrestagung Prof. Dr. Clemens Zimmermann (Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte der Universität Saarbrücken) geben, der auch die fachliche Leitung der Veranstaltung innehat. Wie wurden in der Frühen Neuzeit die Nachrichtenflüsse durch die mündliche und schriftliche Kommunikation beeinflusst? Der Historiker Dr. Karl-Heinz Ziessow vom Museumsdorf Cloppenburg wird dies für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts aufzeigen. Wie schließlich um 1900 Bäuerinnen und Bauern die Buch- und Zeitungslektüre nutzten, wird Prof. Dr. Gloria Sanz Lafuente, Univeristät Navarra in Pamblone/Spanien, anhand ihrer Studien von Baden behandeln. Ein weiterer Schwerpunkt im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Agrargeschichte ist dem Kapitel Agrarpresse und Massenmedien im Nationalsozialismus sowie ihre Bedeutung und Einfluss in der ländlichen Gesellschaft gewidmet. Dr. Ernst Langthaler, Stellvertretender Leiter des Instituts für Geschichte des ländlichen Raums in St. Pölten (Österreich) wird das Thema bearbeiten.

Völlig neu stellt sich in der Geschichtswissenschaft die Frage nach der Ausbreitung und Nutzung des Internets, die den Abschluss der Jahrestagung bildet. Wohlstand und Attraktivität der ländlichen Räume sind untrennbar mit der Mediennutzung verbunden. Die Verfügbarkeit elektronischer Medien entscheidet nämlich auch darüber, wo und in welchem Umfang sich Unternehmen, kulturelle Einrichtungen, Verwaltungseinheiten oder Freizeiteinrichtungen etablieren. Die Nutzung des Internets auf dem Lande und eine Bewertung über den Stand der Breitbandversorgung in ländlichen Regionen wird von Martin Schreiber von der Universität Saarbrücken vorgenommen. Einer seiner Forschungsschwerpunke liegt auf der Geschichte der Neuen Medien. An die Vorträge schließen sich jeweils ausführliche Diskussionen an.

Das vollständige Programm der Jahrestagung der Gesellschaft für Agrargeschichte mit ausführlichen Informationen ist für Interessenten im Internet unter www.agrargeschichte.org/ gesellschaft für agrargeschichte/veranstaltungsprogramm erhältlich. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erwünscht, sie ist per E-Mail über info@agrargeschichte.org möglich. (GfA)
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