Zu
diesem Ergebnis kamen pädagogische Fachkräfte und Berater sowie Vertreter von
Verbänden, Kammern und Netzanbietern bei einer Fachtagung des
Online-Berufsorientierungsportals beroobi. Unter der Überschrift "Erlebe
Berufe online - Strategien der Nachwuchsförderung" wurden Anfang Dezember
2011 in Bonn Chancen, Risiken und Herausforderungen der Online-Berufswahl
diskutiert.
Angesichts des demografischen Wandels und des erwarteten Fachkräftemangels
sehen sich Unternehmen branchenübergreifend im Wettbewerb um Berufsnachwuchs
und setzen dabei mit unterschiedlichem Engagement auch auf das Internet.
B&B Agrar, die Fachzeitschrift für Bildung und Beratung des aid infodienst,
hat in ihrer aktuellen Ausgabe untersucht, welche Wege bei den grünen Berufen
bereits beschritten werden. Kommunikation in den sozialen Netzwerken steht noch
am Anfang, so Agnes Scharl vom Deutschen
Bauernverband, doch mit der neuen
Internetseite www.die-deutschen-bauern.de wurde ein wichtiger Schritt in
Richtung zielgruppengerechter und moderner Information getan. Über
www.beruf-gaertner.de liefert der Zentralverband Gartenbau beispielsweise schon
seit einem Jahrzehnt Informationen über die Berufsausbildung im Gartenbau. Neu
sind die Kurzvideos, in denen Auszubildende aus verschiedenen Fachrichtungen
über ihren Beruf berichten.
Ein erfolgreicher Auftritt in den sozialen Netzwerken, so zeigen die
Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen, erfordert große personelle
Ressourcen. Die Internetauftritte müssen ständig beobachtet und regelmäßig
aktualisiert werden, um mit den jugendlichen Nutzern in Dialog zu treten. Der
Vorteil: Jugendliche haben eine hohe Affinität zum Internet, aber sie wollen
Seiten mit interaktiven Tools und spielerischen Elementen, die Berufe
authentisch, praxisorientiert und leicht verständlich darstellen und
Kommunikation ermöglichen, so Professor Frank Thissen von der Hochschule der
Medien in Stuttgart. Dann wird das Internet zum Türöffner im Prozess der
Berufsfindung, kann aber die persönliche Beratung und Betreuung letztlich nicht
ersetzen. (aid)