Mit einem historischen Knopfdruck hat Umweltminister Frank Kupfer gestern (11. August 2009) auf Schloss Freudenstein in Freiberg (Landkreis Mittelsachsen) die deutschlandweit erste regionale Klimadatenbank für das Internet freigeschaltet.
Unter www.klima.sachsen.de kann sich ab sofort jeder Interessierte in einem frei wählbaren zehn mal zehn Kilometer großen Flächenausschnitt über das regionale Klima in Sachsen seit 1961 informieren und sich eine Prognose bis zum Jahr 2100 erstellen lassen. „Mit diesem bisher einmaligen Programm unterstreicht Sachsen einmal mehr seine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz und Service“, betonte Kupfer heute in Freiberg.
Neben den Standardelementen wie Temperatur und Niederschlag können unter dem neuen Webportal auch Daten zur Globalstrahlung, klimatischen Wasserbilanz oder zur potenziellen Verdunstung abgerufen werden. „Aufgrund des Klimawandels ist der Bedarf für diese Informationen enorm hoch. Vor allem für die Planer und Entscheidungsträger in der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft, die Regional- und Stadtplaner, aber auch für viele Ingenieurbüros sowie Handwerksbetriebe werden diese Daten für ihre Arbeit immer wichtiger“, so der Minister.
Entwickelt wurde das System vom Lehrstuhl für Meteorologie an der Technischen Universität Dresden im Auftrag des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Derzeit arbeiten die Wissenschaftler und Techniker an weiteren nutzerfreundlichen Online-Anwendungen, wie zum Beispiel der kartografischen Darstellung der Klimadaten. Bis zum Abschluss des Projektes 2011 wird der Freistaat insgesamt 75 000 Euro investieren.
Außerdem überreichte Umweltminister Frank Kupfer heute in Freiberg den Mitgliedern des neuen „Klima-Netzwerkes Sachsen“ ihre Berufungsurkunde. In ihrer gemeinsamen Gründungserklärung vereinbarten die acht Teilnehmer, bestehend aus Fachbehörden, Staatsbetrieb, Hochschulen und Forschungsinstituten, eine enge Zusammenarbeit bei der Forschung und der öffentlichen Präsentation auf dem Gebiet des Klimaschutzes. Gemeinsam sollen die regionalen Folgen des globalen Klimawandels erfasst sowie mögliche Anpassungsstrategien entwickelt werden. „Der Klimawandel stellt unsere gesamte Gesellschaft vor enorme und komplexe Herausforderungen. Umso wichtiger ist deshalb die langfristige und enge Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf diesem Gebiet“, sagte der Minister.
Gründungsmitglieder des neuen „Klima-Netzwerks Sachsen“ sind:
œ Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
œ Staatsbetrieb Sachsenforst
œ Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
œ Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft
œ Sächsische Energieagentur SAENA
œ Technische Universität Dresden, Lehrstuhl für Meteorologie
œ Technische Universität Bergakademie Freiberg
œ Climate & Environment Consulting Potsdam
Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://www.klima.sachsen.de/ . (PD)