Dabei setzt das Unternehmen auf ein überarbeitetes Design und neue Funktionen. Beim Wandel sollen die Nutzer eine wichtige Rolle spielen: «Wir wollen weg von der Diktatur, dass die Betreiber sagen, wie die Plattform aussehen soll», sagte VZ-Chef Clemens Riedl am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Zunächst steht eine Testphase an, die sechs bis neun Monate dauern soll. In dieser Zeit können sich die Mitglieder über ein Bewertungssystem und Feedback-Optionen zu Wort melden. Dabei werden sie im Parallelbetrieb zwischen der alten und neuen Version hin und her springen können. «Das ganze hat einen Werkstatt-Charakter», sagte Riedl. Am späten Mittwochnachmittag sollte die Testversion an den Start gehen.
Die VZ-Netzwerke sind nach Unternehmensangaben künftig technisch optimiert, im Design moderner und stärker auf die Zielgruppen ausgerichtet. «Dabei war unsere intensive Marktforschung richtungsweisend», sagte Produktmanager Sven Schoof. So war der Wunsch der VZ-Mitglieder ausschlaggebend, nicht auf das Modell der drei separaten Plattformen zu verzichten. Der Anbieter setzt weiterhin auf seine junge Zielgruppe: Schüler und Studenten. MeinVZ wird zudem in FreundeVZ umbenannt und richtet sich künftig vor allem an 18- bis 28-Jährige.
Wesentliche äußerliche Neuerungen: SchülerVZ bekommt eine neue Farbe, StudiVZ die Anwendung «Meine Lehrveranstaltungen». Das Layout ist in drei Spalten aufgeteilt und erinnert an Facebook. Neu ist zudem, dass User parallel chatten und sich etwa ein Video ansehen können. Auch ein Gruppen-Chat werde demnächst eingeführt, so das Unternehmen. Insgesamt sollen die Seiten schneller laden.
Dafür wurde die technische Basis verändert: Die VZ-Netzwerke arbeiten nicht mehr mit eigener Technologie, sondern mit dem
Google Web Toolkit, einem Werkzeug zur Webseitengestaltung.
Die VZ-Netzwerke hatten durch die starke Konkurrenz von anderen sozialen Online-Netzwerken wie Facebook Mitgliederverluste hinnehmen müssen. Derzeit sind nach eigenen Angaben mehr als 16 Millionen Nutzer registriert, aber nur 9,8 Millionen aktiv. Sie stünden im Fokus, doch auch die passiven Mitglieder sollen mittelfristig wieder aktiviert werden.
Die zu Facebook abgewanderten Nutzer könne man nicht zurückholen, hatte der VZ-Chef dem Blog «Basic Thinking» gesagt. Natürlich habe jedes VZ-Mitglied einen Facebook-Account. Riedl will bei seinen Leisten bleiben und setzt auf die Bedürfnisse seine Zielgruppe: Schüler und Studenten. «Wir sind ein Parallelangebot zu Facebook.» (dpa)