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19.12.2007 | 09:24 | Studium 

BDL und BJB sorgen sich um landwirtschaftliche Universitätsausbildung in Bayern

Berlin -  „Vieles deutet darauf hin, dass wir in fünf Jahren eine deutsche Universität weniger haben, um Agrarwissenschaft zu studieren. Die Fakultät in Weihenstephan scheint von Politik und Universität nicht mehr gewollt“, so Johannes Scharl, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL).

TU Weihenstephan
(c) TUM
 Gegenwärtig gibt es am Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technischen Universität München (WZW) in Freising-Weihenstephan sechs Forschungsdepartments und sechs Studienfakultäten. – Die Fakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaften ist eine davon.

Nach Ansicht Scharls werde diese seit Jahren systematisch zurückgebaut. Statt das in Weihenstephan gebündelte fachliche Potenzial – Universität, Fachhochschule und Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – für ein grünes wissenschaftliches Zentrum zu nutzen, werde die agrarische Fakultät nur halbherzig am Leben erhalten, heißt es auch in der Bayerischen Jungbauernschaft, einem Landesverband des BDL.

„Agrarwissenschaftliche Professorenstühle werden nicht oder viel zu spät besetzt“, stellt  der stellvertretende BDL-Vorsitzende fest. Auch die Zahl der StudentInnen sinke. „Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass sich die Agrarwissenschaften an der Universität in Weihenstephan auf dem absteigenden Ast befinden“, so Johannes Scharl.

Während die agrarische Fakultät auszubluten droht, spreche vor Ort alles für einen Stärkung der grünen Ausrichtung des Wissenschaftszentrums. Die Grundlagenforschung der Universität könne in Zusammenarbeit mit den Landesanstalten und Fachhochschulen die nötigen praxisnahen Lösungen entwickeln, die es brauche, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, so Johannes Scharl. „Ob uns auf diesem Weg hochgradig spezialisierte Wissenschaftler weit bringen, ist fraglich“, fügt er hinzu.

„Gut ausgebildete Fachkräfte sind für den Agrarstandort Deutschland unabdingbar. Darum müssen wir die Chance, die sich in Weihenstephan bietet, unbedingt nutzen“, ergänzt Bernhard Schleicher, Sprecher des agrarpolitischen Arbeitskreises der Bayerischen Jungbauernschaft. Die universitäre Grundlagenforschung mit der praxisnahen Arbeit der Fachhochschulen und Landesanstalten zu verknüpfen, sei dringend nötig, „damit die Landwirtschaft in Deutschland Zukunft hat“, so Schleicher. Zugleich fordert er die PolitikerInnen auf zu verhindern, dass die universitäre agrarwissenschaftliche Ausbildung kaputt gespielt wird. (PD)
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