Erstmals gibt es in EU-weiter Abstimmung eine offizielle Definition von green jobs, womit nunmehr verbindliche Zahlen und Daten erhoben werden konnten. “Die Studie belegt, dass Klima- und Umweltschutz mit 185.145 Beschäftigten ein enormer Wirtschaftsfaktor geworden sind, der mit dem starken österreichischen Tourismussektor und der Automobilbranche in einer Reihe steht. Diesen Markt werden wir sowohl für den
Klimaschutz als auch für krisensichere Arbeitsplätze für Menschen in unserem Land mit allen Mitteln nutzen“, erklärt Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der Studienpräsentation mit Konrad Pesendorfer, Generaldirektor Statistik Austria, und Karl Aiginger, Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
„green jobs entstehen bei der Erzeugung von Gütern und Dienstleistungen deren Hauptzweck der Umweltschutz ist“, so lautet, die neue, EU-akkordierte Definition für den Arbeitsmarkt Umweltwirtschaft, den die Studie gesamt umfasst. Alle EU-Mitgliedsländer werden diese Erhebungen durchführen, Österreich ist mit einigen wenigen Ländern dabei Vorreiter und hat die Statistik Austria mit einer Pilotstudie beauftragt. Sie gibt wichtige Informationen zum Umweltumsatz und zu green jobs. Konrad Pesendorfer von der Statistik Austria führte die konkreten Zahlen aus. „Im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistungen wurden 2008 29,8 Milliarden Euro erwirtschaftet, der Umweltumsatz erreicht damit 10,6 Prozent des österreichischen BIP (nominell)“, so Pesendorfer.
"In mehreren Studien hat das WIFO österreichische Umweltindustrien untersucht. Unternehmen in diesem Bereich zeichnen sich durch ein hohes Maß an Innovation, Ausweitung der Beschäftigung und überproportionale Erfolge auf den Exportmärkten aus. Eine doppelte Dividende - also die Erreichung wirtschaftlicher Ziele bei gleichzeitiger Verbesserung der Umwelt - ist möglich. In der sich abzeichnenden leichten Erholung der Konjunktur sollte dieser Bereich durch ein Impulsprogramm im Jahr 2010 unterstützt werden. Auch während der Periode der Budgetkonsolidierung soll Umwelttechnologie und neuen Antriebsformen eine Priorität gegeben werden, da hier mit wenig Geld viele Arbeitsplätze geschaffen werden kann und Österreich durch eine Vorreiterrolle Exportmärkte erobern kann. In weiterer Folge sollte umweltschädigende Aktivitäten stärker belastet werden, mit den Einnahmen sollte die Entlastungen des Faktors Arbeit finanziert werden.", so WIFO-Chef Aiginger.
Erneuerbare Energie ist größter Arbeitgeber
Mit ca. 52.000 Beschäftigen fallen rund 32 % der green jobs auf den Bereich Erneuerbare Energie und da besteht noch großes Potential. Allein durch die Erreichung des 34 % Ziels des Erneuerbaren Anteils am Energieverbrauch können 75.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bieten green jobs krisensichere Arbeitsplätze und sind ein großer Schritt zur Erreichung der verbindlichen Klima- und Energieziele “, so Berlakovich weiter.
Startschuss für „Masterplan green jobs“ „Die statistische Erhebung zeigt die Bedeutung des Umweltsektors, jetzt müssen wir Maßnahmen bündeln, das wird uns mit einem durchdachten Strategiepapier, dem ‚Masterplan green jobs’ gelingen“, kündigte Umweltminister Niki Berlakovich an. Im engen Schulterschluss mit wichtigen PartnerInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung will er damit die Chancen und Vorteile für Österreich bestmöglich ausschöpfen und Synergien zum Einsatz bringen. Ende August sollen die Ergebnisse zu den Maßnahmen vorliegen, die in den kommenden fünf Jahren umgesetzt werden.
green jobs sind sichere Jobs, das belegen die Entwicklungen in den letzten Jahren deutlich. Allein die Umwelttechnikbranche konnte Umsatzzuwächse von 12 Prozent verzeichnen und sucht bis zu zehn MitarbeiterInnen pro Unternehmen. „Mit dem Masterplan habe ich zum Ziel, ein Plus von 50 Prozent mehr Green Jobs bis 2020 zu erreichen, das sind 90.000 zusätzliche green jobs. Das Hauptaugenmerk muss dabei auf den Sektoren erneuerbare Energie und Gebäudesanierung liegen. Hier muss investiert werden - bundesweit!“, forderte Umweltminister Niki Berlakovich abschließend.
Quelle:Lebensministerium Österreich