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19.01.2012 | 17:36 | Europäische Weinbauschulen 

EQWine-Projekt eröffnent neue Bildungschancen

Genf/ Veitshöchheim - Gleiche Bildungsstandards für alle künftigen Winzer, Küfer und Kellermeister in Europa zu schaffen, das ist das ehrgeizige Ziel des EU-Bildungsprojektes EQWine.

Weinbau
(c) proplanta
Peter Schwappach von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim hob es kürzlich in der Weinbauschule Changins in der Nähe von Genf mit aus der Taufe: Dazu trafen sich 18 Vertreter aus neun europäischen Weinbaunationen.

„Ziel des Projektes ist einerseits, Ausbildungspläne zu vergleichen und voneinander zu profitieren, andererseits Schülern die Ausbildung im Ausland zu erleichtern", berichtete Schwappach. Künftig soll - ähnlich den Universitäten - auch der Austausch von berufsbildenden Schulen in Europa erleichtert werden.

Dass junge Winzer von Erfahrungen in fremden Weinregionen profitieren, zeigt schon heute ein Blick auf die erfolgreichen fränkischen Winzerbetriebe. Der Kontakt zu Partnerschulen im Ausland hat in Veitshöchheim eine lange Tradition - sei es zum Austausch von Studierenden, Lehrkräften oder für Exkursionen.

„Wir bilden jetzt Leute aus, die auch noch in 40 Jahren erfolgreich einen Betrieb führen sollen. Was dann gefordert ist, wissen wir heute nicht. Ein weiter Bildungshorizont sowie große Erfahrungsvielfalt helfen, künftige Herausforderungen in der Weinbranche zu meistern und die regionale Individualität zu bewahren", begründet Weinbaulehrer Schwappach das internationale Engagement der Veitshöchheimer Schule.

Dass der Austausch von Schülern im theoretischen und praktischen Unterricht in Europa von Portugal bis Rumänien nicht einfach ist, zeigten die intensiven Gespräche über einen europäischen Basislehrplan für Weinbau und Önologie beim EQWine Projekttreffen.

Die 18 Lehrkräfte, Bildungsexperten und Direktoren arbeiteten in der Schweiz einen Lernzielkatalog aus, erstellten Musteraufgaben für eine einheitliche Leistungsbewertung und erörterten konkrete Möglichkeiten für Mobilitäten in der Fachausbildung. Die Ideen reichten dabei von internationalen Projektwochen mit ganzen Klassen bis zum Auspflanzen von Weingärten in fremden Ländern: Derzeit noch Zukunftsvisionen, aber ein erster Schritt.

Bei fachlichen Details und regionalen Anforderungen einen gemeinsamen Nenner zu finden, gestaltete sich teilweise als sehr schwierig. Sehr rasch war man sich einig, dass alle Projektergebnisse auf die Stufe Vier des europäischen Qualifikationsrahmens abzielen - das entspricht dem deutschen Abschluss im Ausbildungsberuf Winzer.

Das Partnerschaftsprojekt EQWine wurde ins Leben gerufen, um den Austausch und die Harmonisierung der Weinbau-Ausbildung gemäß dem europäischen Qualifizierungsrahmen voran zu treiben.

Die Staatliche Technikerschule für Weinbau und Oenologie in der LWG ist der einzige Partner aus Deutschland, der bereits seit langem mit Weinbauschulen aus Österreich, Italien, Spanien, Portugal, Ungarn, Slowenien, Rumänien der Schweiz zusammen arbeitet. (LWG)
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