Und alle Zentralbanken in der EU haben einen männlichen Präsidenten. Wenn hingegen mehr Frauen in Führungspositionen von Unternehmen aller Branchen vertreten wären, würde dies Wirtschaftswachstum schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt nun ein neuer Bericht der EU-Kommission. Die für Grund- und Frauenrechte zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Viviane Reding sagte: "Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein zentrales Anliegen der Strategie Europa 2020. Wenn Frauen mehr Arbeit haben, können wir auch die Krise überwinden".
Der Bericht „Mehr Frauen in Führungspositionen - der Schlüssel zu wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum" zeigt, dass Frauen bei wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen auch weiterhin stark unterrepräsentiert sind. In den Aufsichtsräten der größten börsennotierten Unternehmen in Europa sitzen zu fast 89 Prozent Männer. Dabei ist der Unterschied an der Unternehmensspitze am größten: Nur drei Prozent der börsennotierten Unternehmen werden von einer Frau geführt.
Norwegen ist das einzige Land, das dank einer Frauenquote ein annähernd ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den Aufsichtsräten der größten börsennotierten Unternehmen vorweisen kann: 42 Prozent Frauen und 58 Prozent Männer. Im Vergleich: Deutschland hat ein Geschlechterverhältnis von etwa 15 Prozent Frauen zu 85 Prozent Männer. Dem Bericht wird noch in diesem Jahr eine neue Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter folgen, die die Europäische Kommission vorlegen wird. (Pd)
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