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16.06.2017 | 17:02 | Berufswettbewerb 2017 

Grüne Berufe: Deutschlands bester Nachwuchs ermittelt

Berlin - Die Entscheidungen sind gefallen: Die Siegerinnen und Sieger des Berufswettbewerbs der deutschen Landwirtschaft stehen seit gestern Abend (15.06.2017) fest.

Grüne Berufe
(c) proplanta
Die besten angehenden Winzer, Hauswirtschafter, Land-, Forst- und Tierwirte mussten sich in Theorie, Präsentation und Berufspraxis messen. 119 junge Frauen und Männer hatten sich in Kreis- und Landesentscheiden mit insgesamt 10.000 Teilnehmern für den Bundesentscheid in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) qualifiziert, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte.
DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel, der das Finale des Berufswettbewerbs mit eröffnet hat, erklärte: „Um die Zukunft brauchen wir uns keine Sorgen zu machen: Die deutsche Landwirtschaft, der Weinbau, die Tier-, Forst- und Hauswirtschaft haben einen ausgesprochen engagierten und sehr gut ausgebildeten Berufsnachwuchs.

Der Berufswettbewerb 2017 hat gezeigt, dass bereits in den Vorentscheiden ein qualitativ hohes Leistungsniveau herrschte. Im Finale sind Spitzenleistungen gezeigt worden. Beeindruckend war das ausgeprägte Bewusstsein der Finalistinnen und Finalisten für ein nachhaltiges Wirtschaften und - in den Wettbewerbssparten mit Tierhaltung - für die ethische Verantwortung gegenüber den Nutztieren. Unsere besondere Anerkennung und unser Glückwunsch gelten den Siegerinnen und Siegern des Bundesentscheides, auf die wir stolz sind. Ich danke aber auch allen Teilnehmern/innen des Wettbewerbs für ihre engagierte, motivierende Beteiligung sowie den zahlreichen Ehrenamtlichen, die diesen Berufswettbewerb auf Kreis-, Landes- und Bundesebene erst ermöglicht haben.“

Erstmals 1953 veranstaltet, zählt der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Er wird vom Bund der Deutschen Landjugend gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband und ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer-Stiftung und dem Deutschen LandFrauenverband ausgerichtet. Der Wettbewerb wird vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Als Schirmherr des Wettbewerbs wird Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gemeinsam mit DBV-Präsident Joachim Rukwied die Sieger am 29. Juni 2017 beim Deutschen Bauerntag in Berlin ehren.

Die Sieger des 33. Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend:

21 Auszubildende traten in der Sparte Landwirtschaft, Leistungsgruppe I, an. Im Finale mussten sie einen Getreideschlag unter anderem auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren, sich im Geschicklichkeitsfahren beweisen und die Futterration einer 650 Kilogramm schweren Milchkuh berechnen. Das Siegerpodest teilten sich Michael Schuhmann (Bayern, 1. Platz), Flavio Traxl (Rheinland-Pfalz, 2. Platz) und Thore Cordes (Niedersachsen, 3. Platz).

Die Leistungsgruppe II (Landwirte in Fortbildung) trat im Doppel an. Sie analysierten den Tierkomfort eines Stalls oder standen vor der Aufgabe, Auszubildende am Pflug zu unterweisen. Im Finale starteten fünf Landessiegerinnen und 25 Landessieger. Die drei Siegerteams: Axel Roth und Felix Wachsmann (Bayern) kamen auf den ersten Platz. Stephen Porth und Lucas Maack (Niedersachsen) folgten auf dem zweiten, das Frauenteam mit Ann-Christin Cordes und Katharina Leyschulte (Niedersachsen) erreichte den dritten Platz.

In der Hauswirtschaft ging es für die 13 jungen Frauen beispielsweise darum, für die Ehrengäste einer Jubiläumsfeier ein regionales und saisonales Menü zuzubereiten. Die Herausforderung war, im Menü auch Gäste mit verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten zu berücksichtigen. Für die ersten drei Plätze setzten sich durch: Johanna Stuhlmacher (Niedersachsen, 1. Platz), Regina Lindlmeier (Bayern, 2. Platz) und Sarah Oßwald (Baden-Württemberg, 3. Platz).

Die 22 angehenden Forstwirte maßen sich im Zielfällen und Entasten. Sie pflanzten unter anderem Ahorn in Linie und bauten einen Fledermauskasten. Daniel Sack aus Brandenburg belegte Platz 1 vor Jonas Weigand (Bayern) und Lukas Schaudt (Baden-Württemberg).

In der Tierwirtschaft qualifizierten sich für den Bundesentscheid 11 junge Frauen und ein Mann. Im Stall ging es darum, dessen Tierkomfort zum Beispiel zu beurteilen oder frisch geborene Ferkel zu versorgen. Die Finalisten mussten auch eine mobile Weidezaunanlage für fünf Tiere auf die Wiese bauen. Den 1. Platz teilten sich Erika Schreiber (Sachsen) und Daniela Walter (Mecklenburg-Vorpommern), Platz 3 errang Manuela Zebunke (Sachsen-Anhalt).

Die 15 Jungwinzer standen auf dem Weingut Schloss Rattey unter anderem vor der Aufgabe, für einen neuen Weinberg eine Zeile mit Reben anzupflanzen oder Wein aus einem Fass abzufüllen, ohne Hefe aufzuwirbeln (der sogenannte Abstich). Nach der Lösung aller Aufgaben setzte sich Josef Brecht vor Sebastian Engel und Maximilian Lambrich (alle aus den sechs Anbaugebieten in Rheinland-Pfalz) durch.

In der Leistungsgruppe II gingen in dieser Sparte fünf junge Winzer und eine Winzerin an den Start. Während des Finales mussten sie zum Beispiel fünf Weine analysieren, die falsch etikettiert worden waren und ein Konzept für die Umstellung eines Familienbetriebes auf ökologische Wirtschaftsweise erstellen. Platz 1 belegte Yvonne Rottmann. (Rheinland Nassau), gefolgt von Oliver Eckhard und Stefan Rehn (beide Rheinland-Pfalz).
dbv
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