Gleichzeitig hat das Kantonsparlament den Kredit zur Erstellung eines Erweiterungsbaus auf dem
Campus in Zollikofen gutgeheißen.
Seit ihrer Gründung 1964 wird die Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL in Zollikofen von einem Konkordat aller Schweizer Kantone und Liechtensteins getragen. Da inzwischen fast alle Hochschulen kantonal getragen werden, vereinbarte das Konkordat mit dem Berner Regierungsrat, dass die SHL per 1.1.2012 vom Kanton Bern übernommen und vollständig in die Berner Fachhochschule BFH integriert wird, der sie administrativ bereits angegliedert ist. Am 7. Juni 2010 hat nun der bernische Große Rat die Grundlagen für den Trägerschaftswechsel geschaffen.
Baustart steht bevorBevor die Kantonalisierung definitiv umgesetzt werden kann, müssen nun sämtliche Kantone und Liechtenstein formell aus dem Konkordat austreten. Dies tun sie gemäß Vereinbarung unter der Voraussetzung, dass der Kanton Bern unverzüglich den geplanten Erweiterungsbau auf dem Campus in Zollikofen realisiert. Wegen der expliziten Verknüpfung der beiden Geschäfte hat der Große Rat in derselben Session auch einen Kredit von CHF 33 Millionen für den Erweiterungsbau beschlossen. Der Kanton übernimmt die Ausführung des Baus, dessen Gesamtkosten auf gut fünfzig Millionen Franken geschätzt werden, an denen sich aber auch der Bund und das bisherige Konkordat maßgeblich beteiligen werden. Der Großratsbeschluss unterliegt dem fakultativen Referendum. Um die auf den Schulbetrieb abgestimmte Terminplanung einzuhalten und damit die Neubauten möglichst rasch ausgeführt werden können, wird der Verwaltungsrat der SHL voraussichtlich eine Vorfinanzierung für die erste Bauphase durch das Konkordat beschließen. Somit können die Bauarbeiten bereits in den Semesterferien im August 2010 starten. Für den Erweiterungsbau müssen zunächst Teile der bestehenden Anlage mitsamt der Aula rückgebaut werden. Die neuen Trakte werden Unterrichtsräume, Labors, eine Mediathek, Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze für Studierende und Mitarbeitende beherbergen.
Wachstum dank guten BerufsaussichtenDie bauliche Erweiterung ist dringend, denn die SHL platzt aus allen Nähten. Neue Studienangebote in Forstwirtschaft und Lebensmitteltechnologie erfordern zusätzliche spezialisierte Einrichtungen und Labors. Der Campus muss heute über 600 Personen Platz bieten. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Studierenden und Mitarbeitenden mehr als verdoppelt. Und auch in den nächsten Jahren dürfte das Wachstum anhalten, denn die Absolventinnen und Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt und verfügen erfahrungsgemäß über beste Berufsperspektiven. Die SHL bietet Bachelor-Studiengänge in Land- und Forstwirtschaft sowie Food Science & Management an. Neu kann auch ein Life Sciences-Master in angewandten Agrar- und Forstwissenschaften absolviert werden.
Die Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL in Zollikofen ist die kompetente Fachhochschul-Institution der Land-, Forst- und Lebensmittelwirtschaft. Sie bietet drei in der Schweiz einzigartige Bachelor-Studiengänge an: Agronomie, Forstwirtschaft, sowie Food Science & Management (Lebensmitteltechnologie), neu auch einen Master-Studiengang in angewandten Agrar- und Forstwissenschaften.
Ergänzend betreibt die SHL angewandte Forschung und erbringt Dienstleistungen - in der Schweiz und rund um die Welt. Ihre Stärke ist es, fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischem Wissen zu vereinen und die Synergien zwischen Bildung und Forschung zu nutzen. Die SHL verfügt über eine breite Trägerschaft aller Kantone und Liechtensteins, sie ist der Berner Fachhochschule angegliedert. (shl)
