Dabei sind gerade die Frauen stärker gefordert, weil sie immer öfter die Betriebsführerinnen stellen. Derzeit liegt der Anteil der von Frauen geleiteten landwirtschaftlichen Betriebe bei rund 39 %, Tendenz steigend. Hinzu kommt, dass sich der Anteil der Bäuerinnen aus dem nicht-landwirtschaftlichen Bereich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. "Das alles war für mich und die Landesbäuerinnen die Motivation, uns vehement für das Zustandekommen eines Bildungsprojektes einzusetzen, um die unternehmerischen Kompetenzen in unseren bäuerlichen Betrieben zu stärken," erklärte Bundesbäuerin Anna Höllerer anlässlich des Bezirksbäuerinnenseminars in Mold, wo auf Einladung der der Arbeitsgemeinschaft Österreichische rund 100 Bezirksbäuerinnen aus allen Bundesländern vertreten sind.
Im Mittelpunkt dieser zweitätigen Tagung steht die Vorstellung des neuen LFI-Bildungsprojektes "ZAM-Zukunftsorientierte Agrarwirtschaftliche Motivation", das auf Initiative der ARGE Bäuerinnen und mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums entwickelt wurde und ab Herbst in allen Bundesländern angeboten wird.
"Eine gute Aus- und Weiterbildung ist für Bäuerinnen und Bauern eine wesentliche Voraussetzung, um für die Anforderungen der Zukunft mit immer rascher wechselnden Rahmenbedingungen gerüstet zu sein. Um Veränderungen aktiv gestalten zu können, brauchen bäuerliche Unternehmerinnen und Unternehmer ein hohes Wissen über die Zusammenhänge und das Funktionieren von Agrarmärkten und Agrarpolitik, aber auch eine unternehmerisch entwickelte Persönlichkeit. Das ZAM –Bildungsangebot soll Bäuerinnen und Bauern motivieren, sich agrarwirtschaftlich und agrarpolitisch weiterzubilden", unterstrich Höllerer.
Spezielle Angebote für agrarwirtschaftliche und Persönlichkeitsbildung
Durch dieses Projekt wird das Interesse der Bäuerinnen und Bauern für agrarwirtschaftliche Themenbereiche nachhaltig geweckt und das erforderliche Wissen zur Verfügung gestellt, um die Veränderungen am Betrieb und in ihrer Vertretung aktiv gestalten zu können. So werden im ZAM-Bildungsprojekt ab Herbst 2010 Vorträge, Seminare, Workshops sowie ein Lehrgang angeboten. Die Umsetzung in den Bundesländern wird in enger Kooperation mit den Landwirtschaftskammern und den Ländlichen Fortbildungsinstituten (LFI) erfolgen. Ermöglicht wird das Projekt durch die finanzielle Unterstützung durch die EU, aus den Mitteln der Ländlichen Entwicklung 2007-2013 und kofinanziert durch den Bund (Landwirtschaftsministerium) und die Länder.
Was bringt ZAM für Bäuerinnen und Bauern?
ZAM - Zukunftstorientierte Agrarwirtschaftliche Motivation steht für ein Bildungsprojekt des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der LK Österreich.
ZAM beinhaltet drei Bildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen:
- ZAM-Seminar "Von der Einsteigerin zur Insiderin - Vom Einsteiger zum Insider"
- ZAM-Treff "Unternehmerischer Bäuerinnen- und Bauerntreff" und den
- ZAM-Lehrgang "Österreichische Bäuerinnen zeigen Profil"
ZAM-Seminar: Von der Einsteigerin zur Insiderin - Vom Einsteiger zum Insider
Dieses ZAM-Seminar bietet sieben Module (26 Unterrichtseinheiten) und ist genau das Richtige für Einsteigerinnen in die Landwirtschaft, ob als Partnerin oder Partner des Betriebsführers bzw. der Betriebsführerin oder als Neueinsteigerin. Folgende Themen werden in den sieben Modulen behandelt:
- Kick off - Auf dem Weg zur Insiderin / zum Insider
- Agrarwirtschaft und Agrarpolitik für Einsteigerinnen und Einsteiger
- Betriebswirtschaft für Einsteigerinnen und Einsteiger
- Meine Rolle in Betrieb und Familie
- Wertschätzende Kommunikation ( gemeinsam mit Partnerin oder Partner)
- Betriebsentwicklung partnerschaftlich planen (eintägige Veranstaltung gemeinsam mit Partner oder Partnerin)
- Recht für Einsteigerinnen und Einsteiger + gemeinsamer Abschluss
ZAM-Treff: Unternehmerischer Bäuerinnen- und Bauerntreff
Dieses ZAM-Angebot richtet sich an alle, die ihre Unternehmerkompetenzen weiterentwickeln und vertiefen möchten. Der Unternehmerische Bäuerinnen- und Bauerntreff ist in den Bundesländern flexibel organisiert. Die verschiedenen Module bieten Impulsveranstaltungen zum Auftakt mit informativer und aktivierender Einführung zu unternehmerischen Themen, weiters Kamingespräche zu unternehmerischen Themen mit bäuerlichen Unternehmern sowie Akteuren aus der Wirtschaft, gemeinsame Exkursionen zu Partnern in Handel, Verarbeitung, Kontrolle und schließlich stehen Interessierten auch vielfältige LFI-Bildungsveranstaltungen zu unternehmerischen Themen zur Verfügung.
ZAM-Lehrgang: Österreichische Bäuerinnen zeigen Profil
Der ZAM-Lehrgang ist speziell für Bäuerinnen konzipiert und vermittelt Kompetenzen für die Mitarbeit in verschiedenen agrarischen oder kommunalen Gremien, Verbänden oder Vereinen. Der Lehrgang ist in vier zweitägige Module zu den Themen Persönliche Kompetenzen, Agrarwirtschaft und Agrarpolitik, Führungskompetenzen und Öffentlichkeitsarbeit gegliedert (insgesamt 80 Unterrichtseinheiten).
Für weitere Informationen und aktuelle Kurstermine stehen die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der ARGE Bäuerinnen und des LFI im jeweiligen Bundesland bzw. im LFI-Österreich, (Tel.: 01/534 41-8566, E-Mail: lfi@lk-oe.at) zur Verfügung.Zusätzliche Informationen finden Sie auf der ZAM - homepage: www.lfi.at/zam (lk oe)