Allein aus Deutschland absolvierten 2007/2008 über 26.000 Studenten einen Teil ihres Studiums oder ein Praktikum mit dem ERASMUS-Programm. Fast 900 deutsche Schulen nahmen an Projektpartnerschaften im Rahmen von Comenius teil und über 900 Lehrer ließen sich im Ausland fortbilden. Mit ihrem heute vorgelegten Grünbuch zur Lernmobilität junger Menschen will die EU-Kommission nun zur Diskussion über die zukünftige Bildungsmobilität in Europa aufrufen. Die Konsultation läuft bis 15. Dezember 2009.
EU-Bildungskommissar Ján Figel’ erklärte bei der Vorstellung des Grünbuchs: "Wir müssen die Mobilität fördern, damit ein Auslandsaufenthalt zur Regel wird und nicht die Ausnahme bleibt. Für die Stärke und Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Aufschwungs in der EU ist dies ebenso wichtig wie für den sozialen Zusammenhalt der europäischen Gesellschaften im 21. Jahrhundert.“ Was muss Europa tun, damit mehr Jugendliche im Ausland Erfahrungen sammeln - sei es beim Schüleraustausch, beim Praktikum, beim Studium oder im Job?
Wie können junge Menschen besser motiviert werden, um während ihrer Ausbildung ins Ausland zu gehen? Wie kann der Auslandsaufenthalt besser vorbereitet werden? Welche Informationen müssen bereitgestellt werden? Wie können Stipendien leichter übertragen und Sozialleistungen besser zugänglich werden? Wird das Gelernte ausreichend anerkannt? Wie können alle Akteure auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene stärker mobilisiert werden? Die Kommission bittet alle Interessierten, zu diesen und anderen Fragen im Grünbuch Stellung zu nehmen und Überlegungen zu neuen Maßnahmen bewährter Verfahren zu liefern.
In den vergangenen Jahren gab es eine Vielzahl von Diskussionen zu den Vorteilen der Mobilität zu Lernzwecken. 2008 hatte die EU-Kommission unter anderem ein hochrangiges Expertenforum dazu eingerichtet. Deutscher Vertreter war Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und aktiv im Bereich Berufsbildung auf EU-Ebene. Mit der Vorlage des Grünbuchs kommt die Kommission nun den Forderung des Ministerrates vom November 2008 nach, das Konzept der Mobilität für alle jungen Menschen weiterzuentwickeln.
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