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18.10.2009 | 10:36 | Arbeitsplätze 

Klimaschutzmaßnahmen können zu Wachstum und Beschäftigung führen

Karlsruhe - Das Integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP) kann Wachstum und Beschäftigung fördern.

Klimaschutzmaßnahmen können zu Wachstum und Beschäftigung führen
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Programms untersucht und ist zu positiven Ergebnissen gekommen: Die Forscher erwarten hunderttausende Arbeitsplätze und eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts. Dafür sind Maßnahmen in den Bereichen Unternehmen, Gebäude und Straßenverkehr notwendig. Ziel des von der Bundesregierung im August 2007 entwickelten IEKP-Programms ist, die CO?-Emissionen Deutschlands bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Das Fraunhofer ISI hat den Einfluss einiger Maßnahmen, die der Bundestag im Dezember 2007 beschlossen hat, auf das Bruttoinlandsprodukt, die Beschäftigung, den Konsum und die Investitionen analysiert.

Ergebnis: Bis 2020 kann die Zahl der Beschäftigten nach dem "Meseberg Szenario" mit den bereits beschlossenen Maßnahmen um etwa 380.000 steigen. Werden noch Zusatzmaßnahmen ergriffen, sind sogar rund 630.000 neue Arbeitsplätze möglich. Das Bruttoinlandsprodukt kann um rund 70 Milliarden Euro (bereits beschlossene Maßnahmen) beziehungsweise um etwa 81 Milliarden Euro (mit Zusatzmaßnahmen) steigen.

Diese Verbesserung führt das Fraunhofer ISI auf deutlich mehr Investitionen bei gleichzeitig sinkenden Energieausgaben und auf die produktivitätssteigernde Wirkung dieser Investitionen zurück, ebenso auf eine verbesserte Handelsbilanz durch weniger importierte fossile Energieträger. Kurz- bis mittelfristig greifen vor allem die durch Förderprogramme initiierten Investitionen, langfristig vorteilhaft sind die sinkenden Energieausgaben.

Dr. Wolfgang Schade, Projektleiter am Fraunhofer ISI, resümiert: "Klimaschutz und Wachstum lassen sich nach unseren Analysen gut vereinbaren. Eine strategisch formulierte Klimapolitik - bestehend aus Regulierung, Investitionsanreizen und Forschungsförderung - führt zu mehr Beschäftigung und steigert das Bruttoinlandsprodukt."

Für ihre Analyse haben die ISI-Wissenschaftler die bereits beschlossenen und möglichen Zusatzmaßnahmen zu drei Paketen gebündelt: Energieeffizienz in Unternehmen, Energieeffiziente Gebäude und Klimaeffizienz des Straßenverkehrs. Jedes Paket ist nötig, um die Steigerung von Wachstum und Beschäftigung im beschriebenen Ausmaß zu erreichen. Der größte Wachstumsimpuls bis 2020 ist die energieeffiziente Sanierung der Gebäude, gefolgt vom klimaeffizienten Straßenverkehr und der Energieeffizienz in Industrie und Dienstleistungssektoren. Bei der Energieeffizienz in Unternehmen verstärkt sich der Einfluss bis 2030 weiter kontinuierlich.

Betrachtet man die Beschäftigungseffekte, haben energieeffiziente Gebäude, die Energieeffizienz in Unternehmen und die Klimaeffizienz des Straßenverkehrs - in dieser Reihenfolge - im Jahr 2020 in etwa die gleichen Effekte. Allerdings steigt der Beitrag der Energieeffizienz in Unternehmen bis 2030 nochmal deutlich, während er bei den anderen beiden Maßnahmenpaketen stagniert.

Die Studie des Fraunhofer ISI zeigt mehrere Maßnahmen auf, mit denen in den drei Bereichen Gebäude, Verkehr und Unternehmen eine höhere Energieeffizienz erreicht werden kann, um das Ziel der um 40 Prozent geringeren CO?-Emissionen bis 2020 zu erreichen. Da der Gebäudebereich rund vier Fünftel des deutschen Kapitalstocks vereinigt, erfordert die Klimaeffizienzsteigerung dort eine große Investitionsanstrengung über einen langen Zeitraum. Der Verkehrsbereich hingegen kann durch relativ kurzfristig realisierbare Innovationen - die Entwicklung hocheffizienter PKW und die Einführung alternativer Antriebe - auf einen klimafreundlichen Weg gebracht werden. Im Unternehmensbereich schließlich können viele kleine organisatorische und technische Maßnahmen dazu beitragen, kontinuierlich und langfristig die Energieeffizienz zu steigern und so einen Klimaschutzbeitrag zu leisten. (idw)
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