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15.07.2012 | 15:08 | Ausbildung 

Landjugend will mehr Multikulti auf dem Land

Berlin - "Warum zählen wir nicht eins und eins zusammen und bieten jungen Menschen aus Südeuropa Lebens- und Bleibeperspektiven in den ländlichen Räumen Deutschlands?", fragt Matthias Daun.

Landjugend
(c) proplanta
Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) sieht Europa als Ganzes. Darum sei unklar, warum bei der extremen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien Ausbildungsplätze in der deutschen Landwirtschaft unbesetzt blieben.

"Schließlich leben wir in einem Europa, in dem wir jungen Menschen nicht nur reisen können, wie es uns gefällt, sondern auch arbeiten können, wo es uns gefällt. Was ausgebaut und unterstützt werden müsste, ist hierzulande eine entsprechende Willkommenskultur", stellt der BDL-Bundesvorsitzende fest. Aktuellen amtlichen Statistiken zufolge stammen nur knapp 0,3 Prozent der landwirtschaftlichen Auszubildenden aus EU-Ländern. "Das ist zu wenig", beklagt sich Matthias Daun.

Der Bund der Deutschen Landjugend und seine Landesverbände bauen seit Jahren mit Partnerschaften, Auslandspraktika, internationalen Kongressen, Seminaren und Begegnungen Brücken zu unseren Nachbarn in Europa und darüber hinaus. Dazu kommen Projekte. Egal ob "Wir öffnen uns" der Niedersächsischen Landjugend oder die Integrationsoffensive "Wir sind ALLE Landjugend!" aus Südbaden, ob die Zusammenarbeit in der europäischen Landjugend oder im Rat der Europäischen JunglandwirtInnen - die Landjugend engagiert sich seit Jahren für mehr Multikulti im ländlichen Raum.

Das allein zieht natürlich nicht mehr junge EU-BürgerInnen in den ländlichen Raum, aber es hilft eine Kultur der gesellschaftlichen Anerkennung und Wertschätzung auf dem Land zu schaffen. Um Auszubildende aus anderen Teilen Europas für die deutsche Landwirtschaft zu begeistern, braucht es allerdings auch eine arbeitsmarktbezogene Willkommenskultur.
"Die jungen Spanier und Spanierinnen kennen weder unser duales Ausbildungssystem noch wissen sie von den freien Ausbildungs- und Arbeitsplätzen", stellt Matthias Daun klar. Er fordert von der Politik an dieser Stelle mehr Unterstützung - angefangen bei maßgeschneiderten Informationen vor Ort bis zu Sprachkursen, die interessierte junge EuropäerInnen fit für die hiesige Ausbildung machen.

Das sei auch Sache der berufsständischen Organisationen und Verbände, so der BDL-Vorsitzende. Speziell an diese gewandt, sagt er: "Der Weg ist nicht weit, geht sich aber nicht von allein. Neben gebündelten Anstrengungen in dafür in Frage kommenden EU-Ländern erfordert das Integrationsleistungen - offene Arme und Köpfe überall im Land. Aber wenn wir diesen Weg gemeinsam gehen, kann die Landwirtschaft, ja das Land nur profitieren."

Denn ihm und dem größten Jugendverband im ländlichen Raum ist klar, dass es nicht nur eines Ausbildungsplatzes und guter Deutschkenntnisse bedarf, um junge Leute zum Bleiben zu bewegen, sondern gerade die sozialen Kontakte in der Freizeit und Nachbarschaft entscheidend dafür sind, ob Menschen sich heimisch fühlen. "Das Engagement lohnt sich", davon ist der BDL-Bundesvorsitzende Matthias Daun überzeugt, "und deshalb laden wir alle jungen EuropäerInnen, die es wollen, dazu ein, in den ländlichen Räumen Deutschlands eine Heimat zu finden. Wir freuen uns auf euch!" (bdl)


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