Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.10.2016 | 14:02 | Digitale Lehr- und Lernmittel 

Landwirtschaftliche Berufsbildung durch Digitalisierung verbessern

Berlin - Digitale Technologien halten nicht nur im produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen Bereich landwirtschaftlicher Betriebe zunehmend Einzug, sondern auch bei der Aus- und Weiterbildung.

Landwirtschaftliche Berufsbildung
(c) proplanta
Landwirtschaftliche Fach- und Führungskräfte sowie Ausbilder, Berufsschullehrer und Prüfer in der landwirtschaftlichen Berufsbildung müssen sich zukünftig verstärkt darauf einstellen, digitale Lehr- und Lerninstrumente gezielt einzusetzen.

Dafür erforderliche Rahmenbedingungen sind bislang bundesweit flächendeckend noch nicht ausreichend vorhanden. Sie müssen unter aktiver berufsständischer Begleitung weiterentwickelt werden. Diese Schlussfolgerungen wurde auf der DBV-Fachtagung zur Digitalisierung im Bereich der landwirtschaftlichen Berufsausbildung in Berlin unter Leitung von Jörn Ehlers (Landvolkverband Niedersachsen) in Vertretung des DBV-Bildungsvorsitzenden Werner Schwarz gezogen.

Aus Sicht der betrieblichen Praxis betonte Hartmut Kümmerle, Betriebsleiter und Ausbilder in Baden-Württemberg, dass digitale Technologien zur Optimierung technischer Betriebsabläufe beitragen und Arbeitserleichterungen ermöglichen. Im Bildungsbereich werde die Nutzung digitaler Lehr- und Lerninstrumente auch die Qualität und Effizienz der agrarischen Berufsbildung beflügeln. Bestätigt wurde diese berufsständische Einschätzung von Vertretern der Berufsschulen und Weiterbildungseinrichtungen und auch der für die Berufsbildung zuständigen Stellen.

Die Digitalisierung aller Teilbereiche der Land- und Agrarwirtschaft sollten sich nach gemeinsamer Einschätzung aller Bildungsexperten die berufliche Bildung noch stärker öffnen und zwar im Hinblick auf die Nutzung digitalisierte Lehr- und Lernmittel. Beispielhaft vorgestellt wurden bisherige Praxiserfahrungen bei der Nutzung von „elektronischen Berichtsheften“ im Gartenbau, beim E-Learning im Fachschulbereich und der Anwendung elektronischer online-gestützter Lernplattformen.

Kritisch gesehen wird die bisher noch zu geringe überregionale Koordinierung und mangelnde Kooperationsstrukturen bei der Einführung und praktischen Nutzung digitaler Lehr-/Lerntechnologien in Betrieben, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Angesichts der anhaltenden Digitalisierung sei nicht nur die betriebliche Ausbildungspraxis gefordert, sich bei der beruflichen Qualifizierung auf veränderte Herausforderungen einzustellen und neue Chancen zu nutzen.

Handlungsbedarf bestehe auch in Teilbereichen des Bildungsrechts, in der Bildungsverwaltung, im Prüfungswesen und in der Lehrerqualifizierung. Die Digitalisierung der Berufspraxis könnte längerfristig auch zu neuen bildungspolitischen Herausforderungen führen, mit denen der Berufsstand sich rechtzeitig befassen werde.
DBV
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Digitale Technologie kann ein Viertel zum Klimaziel beitragen

 Landwirtschaft 4.0 - Digitale Revolution in Feld und Stall

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus