Im Rahmen der ersten zentralen Fortbildungsveranstaltung für die 25 Trainees, die im kommenden Jahr zu Fach- und Führungskräften der ökologischen Lebensmittelwirtschaft ausgebildet werden, hielt Kuhlendahl einen sehr lebendigen Vortrag zu den Ursprüngen und Visionen des Ökolandbaus. Er machte den Trainees deutlich, dass die Entwicklung des biologischen Landbaus ein Prozess ist, der sich permanent weiterentwickelt. Es gehe dabei nicht nur um direkte landwirtschaftliche Zusammenhänge wie
Fruchtfolge oder Fütterung, sondern auch um
Agrarpolitik, Ressourcenschutz und Ernährung. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Biobauer und rastloser Mitstreiter der Biobewegung heraus mahnte Kuhlendahl für die Zukunft und das erfolgreiche Gedeihen der ökologischen Landwirtschaft mehr Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis an. Die Trainees tragen dabei durch ihr Engagement und ihr starkes Netzwerk zu einer positiven und zukunftsweisenden Entwicklung bei.
Der 80-Jährige, der auch Gründungsmitglied des Bioland-Verbandes ist, sagte, die neue Generation der Fach- und Führungskräfte der Biobranche sei gefragt, um mit Engagement und Überzeugungskraft die Werte und Ideale des Ökolandbaus weiterzutragen: „Wichtig ist nicht die Zahl der Hektar, die auf ökologische Landwirtschaft umgestellt werden, sondern die der Köpfe.“ Zum Schluss rief Kuhlendahl die Trainees dazu auf, wachsam zu sein, Entwicklungen in der ökologischen Lebensmittelwirtschaft kritisch zu beobachten und Fehlentwicklungen vorzubeugen.
Für die Trainees selber war der bewegende Vortrag Kuhlendahls einer der Höhepunkte der ersten Lerneinheit. So waren sie sich einig, dass es eine wunderbare Gelegenheit gewesen sei, einen Einblick in die Visionen eines Biopioniers zu erhalten, der trotz vieler Hindernisse prägend auf den Ökolandbau gewirkt habe und noch immer aktiv in seinen Bestrebungen sei, ihn voranzubringen. Von Vorbildern im persönlichen Kontakt zu lernen sei sehr zielführend.
Das Traineeprogramm Ökolandbau ist Teil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau, initiiert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. (SÖL/BÖL)