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13.04.2014 | 13:09 | Neuer Studiengang 

Universität Hohenheim startet neuen Master of Bioeconomy

Stuttgart/Hohenheim - Das dürfte einmalig sein: Eine Universität, die die gesamte Breite ihres Knowhows in einen Studiengang fließen lässt. Der neue „Master of Bioeconomy“ bildet eine Generation von Fachkräften aus, die den knapp werdenden fossilen Rohstoffen eine Alternative entgegensetzen.

Universität Hohenheim
(c) proplanta
Statt auf Erdöl & Co setzt die Bioökonomie auf erneuerbare Rohstoffe und Energie von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Studierende des neuen Masters erhalten das notwendige interdisziplinäre Wissen, um den komplexen Umbau unserer Wirtschaft zur Bioökonomie voranzutreiben und spezialisieren sich in einem der Bereiche Wirtschaft, Technik/Prozessoptimierung, Ernährung/Lebensmittel und Agrar. Entsprechend beteiligen sich alle drei Fakultäten Natur-, Agrar- sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Ausbildung. Bewerbungschluss ist bereits der 15. Juni!!!

Weltweit verbraucht die Menschheit 15 Millionen Barrel Rohöl am Tag! Es steckt in unserer Kleidung, unseren Wohnungen, unseren Verpackungen. Wir brauchen es, um Nahrungspflanzen anzubauen, sie zu Lebensmitteln zu verarbeiten und zu transportieren. Wir nutzen es zum Autofahren, zum Heizen und zur Produktion von Strom. Doch: Erdöl und andere fossile Ressourcen gehen irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft zu Ende.

„Die Universität Hohenheim hat sich deshalb über alle Fakultätsgrenzen hinweg den Schwerpunkt Bioökonomie gesetzt“, erklärt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert. Diese Wirtschaftsweise setzt auf Produkte und Produktionsweisen mit Rohstoffen, die von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen stammen.

Bioökonomie bedeutet neue Ressourcen, neue Produkte, neue Wirtschaftsweisen



„Die Herausforderung der Bioökonomie ist es, die neuen nachhaltigen Ressourcen möglichst effizient zu produzieren und zu nutzen“, so Agrarwissenschaftlerin Prof. Dr. Iris Lewandowski, die den Studiengang mit konzipierte. Dazu gehöre zum Beispiel die Zucht neuer Pflanzen, die auf kargen Böden mit wenig Wasser wachsen.

„Diese Ressourcen wollen wir für neuartige Produkte nutzen – zum Beispiel Bio-Kosmetika oder gesundheitsfördernde Lebensmittel“, ergänzt Prof. Dr. Lutz Fischer, Studiendekan der Fakultät Naturwissenschaften. „Gleichzeitig gilt es, politische Rahmenbedingungen und Unternehmensziele zu überdenken und gegebenenfalls ganze Produktionsketten neu auszurichten“, betont Prof. Dr. Herbert Meyr aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Fachgebiet BWL insb. Supply Chain Management.

Es ist eine komplexe Aufgabe, für die es eine neue Generation von Fachkräften brauche. „Die Bioökonomie braucht Menschen, die ein Grundverständnis aller notwendigen Prozesse haben, um sich dann in bestimmten Bereichen zu spezialisieren“, fasst Rektor Prof. Dr. Dabbert zusammen. „Diese Menschen bilden wir jetzt in einem gemeinsamen Studiengang der Fakultäten Natur-, Agrar- sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aus.“

Bioökonomie studieren bedeutet breite Ausbildung mit vertieften Schwerpunkten



So umfassend wie der neue Masterstudiengang ist auch der Personenkreis, den die Universität Hohenheim ermutigt, sich zu bewerben. In Frage kommen Studierende mit einem Bachelor-Abschluss aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaft & Technik, Ernährung & Lebensmittel sowie Agrarwissenschaften und verwandten Gebieten.

Im ersten Jahr vermittelt der Studiengang die Grundlagen der Bioökonomie und das Basiswissen zu allen Aspekten der neuen Wertschöpfungsketten und ihrer Abhängigkeiten voneinander. Drei verschiedene Einführungsmodule holen die Teilnehmer an ihrem jeweiligen Bachelorabschluss ab und vermitteln genug Grundlagenwissen, um mit den Kommilitonen aus anderen Studienrichtungen zusammen zu arbeiten.

Dazu vermittelt der Studiengang Wissen und Methoden für die systematische Analyse von biobasierten Wirtschaftssystemen. Die Themen reichen von der Analyse der biobasierten Ressourcen aus Sicht der Natur- und Agrarwissenschaften bis zur ökonomischen Analyse und Optimierung der Produktion entlang der gesamten biobasierten Wertschöpfungskette.

Das zweite Studienjahr dient der Spezialisierung. In dem „Projects in Bioeconomic Research“ arbeiten die Studierenden mit Industrieunternehmen oder anderen Organisationen für eine systematische Untersuchung zusammen, die ein bestimmtes Produkt von der Entwicklung bis zur Markteinführung verfolgt.

Voraussetzungen für den Studiengang Master of Bioeconomy sind gute Englisch-Kenntnisse und einen Abschluss, der zu den besten 40 % des Jahrgangs gehört. Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2014. (Pd)

Studienangebot Universität Hohenheim
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