Sie sind aus den jeweiligen Landesmeisterschaften heraus nominiert worden. Leider hat Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern keine Starter gemeldet.
Dieser 34. Bundesentscheid ist Berufswettbewerb, landwirtschaftliche Brauchtumspflege und Schaufenster der Landwirtschaft zugleich und hat eine lange Tradition. Nicht nur Landwirte sprechen wieder mehr davon, dass auch das Pflügen nicht nur seinen Platz hatte und sondern noch hat und zunehmend haben wird. Pflughersteller verzeichnen nach eigenen Angaben auch wieder steigende Absatzzahlen.
In den neuen Bundesländern fand 1996 erstmals eine solche Meisterschaft in Bernburg (Sachsen-Anhalt) statt. 2002 folgte Obergruna (Sachsen) und 2006 Wöbbelin (Mecklenburg-Vorpommern). Für 2014 war zwar nicht automatisch aber als Wunsch wieder ein ostdeutsches Land gefragt.
Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg
Leistungspflüger aus der Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg hatten die letzten Jahre führende Platzierungen in Sachsen-Anhalt und nahmen an Deutschen Meisterschaften teil. Und in der Agrargenossenschaft wurde schon immer das Pflügen als
Bodenbearbeitung und als wichtiger Berufswettbewerb und Traditionspflege hoch gehalten.
Die Agrargenossenschaft bewirtschaftet 4.924 ha
landwirtschaftliche Nutzfläche in 36 Gemeinden. Ein leistungsfähiger
Getreideanbau sowie ca. 150 ha Kartoffeln mit einer modernen Lagerhaltung und Vermarktung sowie eine größere Legehennenhaltung sind Standbeine des Agrarunternehmens. Ca.1.000 Verpächter und 70 Beschäftigte sind ein wesentliches Rückgrat der Genossenschaft.
Vorstandsvorsitzender Bernd Ullrich und sein Team "brennen" für die Meisterschaft. Die Agrargenossenschaft hat nun - neben der komplizierten
Getreideernte und den Folgearbeiten - gemeinsam mit dem Deutschen Pflügerrat die Endphase der umfangreichen Wettkampfvorbereitungen gestartet.
Nicht wenige Pflüger werden bereits ab 16.9.14 in Bad Dürrenberg trainieren und so vor Ort auf dem 140 ha Schlag, der Wettkampf und Training ermöglicht, sich intensiv vorbereiten. Namhafte Landtechnikunternehmen unterstützen das Ereignis und sind am 21.9.14 mit präsent.
Rahmenprogramm
In einem großen Rahmenprogramm wird es zudem eine Pferdepflügermeisterschaft um die Trophäe „Goldener Pflug des Saalekreises“, ein Dampfpflügen sowie eine Präsentation moderner und historischer
Landtechnik sowie Vereinspräsentationen geben.
Ein Abschluss-Schaupflügen soll es mit Sack-Pferdepflügen, einen ZT 300 mit B 200-Pflug und dem neuen AMAZONE-Pflug Cayron geben. Rudolph Sack (* 7. Dezember 1824 in Kleinschkorlopp; † 24. Juni 1900 in Leipzig) war ein deutscher Maschinenbau-Unternehmer. 1850 baute Sack in Löben mit Unterstützung durch den Dorfschmied den ersten deutschen Pflug aus Eisen bzw. Stahl. Ab 1854 stellte er Pflüge auf Bestellung her.
1857 exportierte er 120 Pflüge nach Kiew, später weitere 80. Der Auftraggeber, ein Graf, empfahl Sack, seine Produktion in das industriell hoch entwickelte Großbritannien zu verlegen. Dort ließ Sack seine Pflüge bei Garetts & Sons in Leiston, einer Kleinstadt 140 km nordöstlich von London, herstellen.
Anfang Mai 1863 gründete er auf Empfehlung des Leipziger Rechtsanwalts und Unternehmers Karl Heine (1819–1888) die Landmaschinenfabrik Rudolph Sack in Leipzig-Plagwitz, die sich zu einem der bedeutendsten Unternehmen in dieser Branche entwickelte. Die Traditionsfirma, zu DDR-zeiten als BBG Leipzig bekannt, gehört seit 1998 den AMAZONEN-Werken.
Alles verspricht ein großer Besuchermagnet nicht nur für viele Landwirte aus dem gesamten Bundesgebiet zu werden. Aus dem Großraum Halle-Leipzig werden ebenfalls viele interessierte Bürger kommen. Man kann so mehr von der mitteldeutschen Landwirtschaft sehen und erfahren.
Einiges zu den Meisterschaften
Die Meisterschaften finden alle zwei Jahre für die Kategorien Beet- und Drehpflüge statt. Aus jedem Bundesland können zwei Beetpflüger und zwei Drehpflüger unter 35 Jahre am Bundesentscheid teilnehmen, ebenso die vorherigen Bundessieger. Jeder Teilnehmer startet in nur einer der beiden Disziplinen. Für den Umgang mit dem Bodenbearbeitungsgerät benötigen die Teilnehmer auch ein großes Fachwissen. Deswegen gehört zum Wettbewerb auch ein Wissenstest. (Pd)