Der Markt für Bioprodukte wächst jährlich um rund 5 Prozent. Doch nicht bei allen heimischen Erzeugnissen vermag die Landwirtschaft mit dem steigenden Absatz Schritt zu halten. Kommt hinzu: Nicht nur Bio boomt. Der effiziente und schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen allgemein wird auch in der Landwirtschaft immer wichtiger.
Im Zuge dieser Entwicklung werden vermehrt fundiert ausgebildete Agronominnen und Agronomen mit spezifischen Kennnissen in Biolandbau und Ressourcenschutz nachgefragt. Ähnliches gilt für die Forschung: Punkto Ressourceneffizienz ist der Bedarf erheblich, zumal es für viele Herausforderungen noch keine praktisch umsetzbaren und wirksamen Lösungen gibt. Beispiele dafür sind etwa die
Direktsaat ohne
Herbizide oder die antibiotikafreie Milchproduktion.
Vorhandene Kompetenzen sichtbar machen und gezielt ausbauen
Aus diesen Gründen bietet die HAFL ab Herbst 2014 den Agronomie-Studierenden die Möglichkeit, während des Bachelorstudiums eine Zusatzqualifikation in Biologischer Landwirtschaft und Ressourcenschutz zu erwerben. «Biolandbau,
Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz sind seit jeher wichtige Pfeiler in unserem Agronomie-Studium», so Samuel Kohler, Studiengangleiter Agronomie an der HAFL. Jetzt mache man dies nach aussen sichtbar und baue das Angebot gleichzeitig gezielt aus. Zum einen, weil die Absolventinnen und Absolventen so einen entsprechenden Kompetenznachweis erhielten, zum andern weil Vertreter/innen der Bio-Branche verschiedentlich mit diesem Anliegen an die HAFL herangetreten seien. «Das Thema hat klar an Bedeutung gewonnen», hält er fest.
Branche reagiert positiv
Erste Reaktionen der Branche fallen entsprechend positiv aus. «Diese Zusatzqualifikation kommt den Bedürfnissen der Branche sehr entgegen», sagt etwa Daniel Bärtschi, Geschäftsführer von Bio Suisse. Denn Fachleute seien in der Biolandwirtschaft auf allen Stufen gesucht.
«Neben mehr angewandter Forschung für die Biolandwirtschaft brauchen wir vor allem für die Betriebsumstellung intensivere Beratung. Auch sonst sind in der ganzen Wertschöpfungskette bis hin zur Vermarktung zusätzliche Fachkräfte nötig.» Die HAFL als führende Fachhochschulinstitution im Bereich Landwirtschaft sei dazu prädestiniert, hier eine tragende Rolle zu übernehmen, so Bärtschi. (BFH-HAFL)