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29.06.2022 | 01:55 | Sommergewitter 

Gewitter ziehen über Deutschland - lokal Unwettergefahr

Berlin - Die gute Nachricht ist: Es wird endlich wieder kühler. Die schlechte Nachricht ist: Die Gefahr vor Gewittern bleibt in den kommenden Tagen in Teilen Deutschlands bestehen. Auch Unwetter sind möglich.

Gewittergefahr
Nach einem heißen Wochenstart mit vielerorts über 30 Grad erwartet Deutschland in den kommenden Tagen etwas Abkühlung - und Unwetter mit Gewitterpotenzial. Zahlreiche Blitze sind bereits in Häuser eingeschlagen und haben große Schäden verursacht. (c) proplanta
Nach bis zu 37 Grad zum Wochenstart wird es im Laufe der Woche aber zumindest ein wenig kühler, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Dienstag mitteilte.

Von den Alpen bis zur Ostsee werde es am Mittwoch überwiegend stark bewölkt sein und es könne Schauer und teils auch kräftige Gewitter geben. Im Nordwesten, Westen und später auch im Südwesten werde es heiter bis sonnig und es bleibe weitestgehend trocken. Die Temperaturen liegen zwischen 23 und 29 Grad.

Zum Start in den Donnerstag gibt es den Meteorologen zufolge im Nordosten noch letzte Schauer und vereinzelte Gewitter. Dafür werde es im äußersten Westen und Südwesten im Tagesverlauf stark bewölkt und hier könne es dann schauern und gewittern. Dies gelte auch für den Alpenrand.

Meist stark bewölkt startet der Freitag, wobei es der Vorhersage zufolge im Osten und Südosten auch Unwetter geben kann. Im Westen lockert die Bewölkung im Tagesverlauf auf.

Im Westen steigen die Temperaturen auf 20 bis 24 Grad, im Osten auf bis zu 28 Grad, an Oder und Neiße sogar bis an die 30 Grad. Am Wochenende soll sich das Wettergeschehen mit einem neuen Hochdruckgebiet beruhigen. Einzig im Süden gebe es dann noch ein gewisses Schauer- und Gewitterrisiko.

Und diese Risiken sollte man nicht unterschätzen: Zum Wochenstart haben Blitzeinschläge an etlichen Orten in Deutschland hohe Schäden verursacht.

Ein reetgedecktes Ferienhaus auf Usedom wurde am Dienstagmorgen während eines Gewitters von einem Blitz getroffen und brannte ab. Eine fünfköpfige Familie aus Thüringen sei durch einen lauten Knall geweckt worden und habe das Haus in Karlshagen sofort unverletzt verlassen, teilte die Polizei mit. Der Blitz setzte jedoch das Dach in Brand. Der Schaden wurde mit 500.000 Euro beziffert.

Beim Brand von zwei Scheunen nahe Augsburg entstand nach Angaben der Polizei ein Schaden von bis zu einer Million Euro. Auch hier war laut Zeugen ein Blitz der Auslöser. Zunächst sei am Montag eine der beiden Scheunen in Flammen aufgegangen - dann sprangen diese auf das zweite Gebäude über.

Vermutlich aufgrund eines Blitzeinschlages brach auch in Oberbayern ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus aus. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag wird vermutet, dass der Blitz am Montagabend den Brand in Piding im Berchtesgadener Land auslöste.

Unterdessen haben Niederschläge die Situation im sächsischen Waldbrandgebiet Gohrischheide in der Nacht zum Dienstag vorerst entschärft. «Die Lage ist derzeit entspannt», sagte ein Feuerwehrsprecher der dpa. Es gebe noch Glutnester und offenes Feuer, die Einsatzkräfte seien mit Restlöscharbeiten beschäftigt. «Es ist nicht so schlimm wie gestern, wir haben alles im Griff.»

Mittlerweile ist auch ein von der Bundeswehr angeforderter Bergepanzer auf dem Weg, wie ein Sprecher des Heeres in Dresden sagte. Der Pionierpanzer vom Typ Dachs soll eine zwölf Kilometer lange Schneise zwischen zwei munitionsbelastete und gefährdete Waldstücke schlagen.

Der Großbrand war vergangenen Donnerstag in der Gohrischheide ausgebrochen und hatte sich am Freitag in Richtung Mühlberg (Brandenburg) ausgeweitet. Zeitweise standen mehr als 800 Hektar in Flammen, davon etwa 500 Hektar auf sächsischer Seite.

Einer aktuellen Studie zufolge lässt sich die Zunahme von Hitzewellen weltweit eindeutig auf den Klimawandel zurückführen. Trotzdem würde das Ausmaß der Auswirkungen unterschätzt, heißt es in einer im Fachmagazin «Environmental Reseach: Climate» veröffentlichten Studie, an der unter anderem Forscher des Imperial College London und der Universität Oxford mitgearbeitet haben.

Hitzewellen seien häufiger und intensiver geworden und direkt für Zehntausende Todesfälle weltweit verantwortlich, schreiben die Forscher. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten analysiert, inwieweit konkrete Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, extreme Niederschläge, Waldbrände, tropische Wirbelstürme und Dürren eindeutig auf den Einfluss des Klimawandels zurückgeführt werden können.
dpa
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