Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.09.2013 | 14:49 | Arbeitsschutz 

Erste Hilfe bei Blutungen und abgetrennten Körperteilen

Stuttgart/Hohenheim - Die häufigste Unfallursache, in der Landwirtschaft wie im Haushalt, ist menschliches Versagen. Zeitdruck, Ablenkung, unsachgemäße Handhabung von Arbeitsgeräten und Routine können zu folgenschweren Unfällen führen.

Schwere Blutung
(c) proplanta
Im Falle eines Arbeitsunfalls ist vor allem rasche Hilfe, oft auch Selbsthilfe vonnöten. Bei schweren Verletzungen ist unbedingt zuerst der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu verständigen. Doch dann muss so schnell wie möglich eine Erstversorgung der Wunden stattfinden.

Platzwunden versorgen - Blutungen stillen



Platzwunden sind stark infektionsgefährdet. Sie sollten mit sauberem Wasser gereinigt und dann desinfiziert werden. Größere Fremdkörper sollten Sie nicht selbst herausziehen, da hierdurch die Wunde noch weiter aufgerissen wird. Anschließend wird eine sterile Kompresse aufgelegt und mit Mullbinden fixiert. Am Kopf dient dazu am besten ein Dreieckstuch, das seitlich verknotet wird.

Bei schweren Blutungen am Bein, Rumpf oder Kopf wird zunächst einfach ein Tuch auf oder in die Wunde gepresst. Bei Wunden am Arm sollte man diesen hochhalten und notfalls die Arterie an der Oberarminnenseite abdrücken. Ein "Abbinden" des Armes ist meist nicht sinnvoll.

Danach ist nach Möglichkeit einen Druckverband anzulegen. Dazu wird zuerst auf die Wunde eine sterile Wundauflage gelegt und mit Mullbinde befestigt. Anschließend wird ein weiteres Verbandpäckchen oder eine Packung Papiertaschentücher als Druckpolster auf die verletzte Stelle gelegt und fest mit Mullbinde umwickelt, um die Blutung durch den Druck zu stillen. Die Durchblutung des betroffenen Körperteils darf jedoch nicht beeinträchtigt sein.

Verhalten bei abgetrennten Gliedmaßen



Wenn Gliedmaßen abgetrennt wurden, können sie oft wieder "angenäht" werden. Bei tragischen Unfällen wie Amputationsverletzungen ist der Zeitfaktor wesentlich. Zunächst gilt es jedoch, die Wunde wie oben beschrieben zu versorgen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, sollte der abgetrennte Körperteil keimfrei umwickelt und in einen dichten Plastikbeutel gelegt werden. Zur Kühlung gibt man diesen in eine zweite, mit Eiswasser gefüllte Tüte.

Keinesfalls sollte man versuchen, die Amputate zu reinigen und zu waschen. Sie dürfen auch nicht ungeschützt direkt im Eiswasser transportiert werden oder Kontakt mit dem Eis haben, da aufgequollenes Gewebe bzw. Erfrierungen die Folge wären.

Ob eine Replantation möglich ist, ist von der Art der Verletzung und dem Zustand des Amputats abhängig. Auch der Gesamtzustand des Patienten spielt eine große Rolle, Begleiterkrankungen und zum Beispiel Rauchen verschlechtern die Prognose. Tipps, wie Sie oberflächliche Wunden schneller heilen, finden Sie hier.


Alle Angaben ohne Gewähr, die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr. (proplanta)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich