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11.09.2013 | 09:29 | Maislabyrinthe 

Grusel-Mais: Nachtlabyrinth und Vollmondirren

Leimersheim - Spannung im Maisfeld: So mancher Landwirt hat auf seinen Feldern zwischen den Maispflanzen kleine Irrgärten angelegt. Beim Nachtlabyrinth im südpfälzischen Leimersheim kommt gruselige Stimmung auf, wenn es mit der Taschenlampe durch die engen hohen Gänge geht.

Maislabyrinth 2013
(c) proplanta
Familie Merkel irrt schon seit geraumer Zeit auf dem 2,5 Hektar großen Areal umher und sucht den Ausgang. «Zum Glück hatte ich mal ein Überlebenstraining», scherzt Vater Achim, als es auch noch anfängt zu regnen. «Ich finde das schon unheimlich hier in diesem Maisfeld - und dann auch noch im Dunkeln», sagt Mutter Angela. Die Söhne Luca (8) und Milan (10) haben dagegen einen Riesenspaß im Nachtlabyrinth im südpfälzischen Leimersheim. Ausgestattet mit Taschenlampe und Regenstiefeln laufen sie die Gänge zwischen den meterhohen Pflanzen vor und zurück und rufen ihren Eltern motivierend zu: «Hier geht es weiter» und «Ich seh schon den Ausgang».

Nach einer knappen halben Stunde trifft die Familie, die aus der Nähe von Karlsruhe angereist ist, auf eine junge Frau, die mit ihrer Nichte unterwegs ist. «Ich find's ein bisschen gruselig. Man hört überall Stimmen aber sieht niemanden», lautet das Urteil der zehnjährigen Lina. Ihre Tante hat eine kleine Karte dabei, auf der das Maislabyrinth von oben abgebildet ist und mit dem die Gruppe den Ausgang nun leicht findet.

«Zwischen einer halben und einer Stunde verbringen die Leute durchschnittlich im Labyrinth. Nachts verlängert sich die Zeit etwa um eine Viertelstunde», erzählt Fritz Schardt, Landwirt und Herr über die Irrwege. Zweimal im Jahr organisiert er das Nachtlabyrinth, und er kann sich über den Zuspruch nicht beklagen. Konkrete Zahlen möchte er nicht verraten, aber die Autos vor dem Gelände, die von Parkwärtern eingewiesen werden, zeugen von einem großen Einzugsgebiet. Neben Autos aus Kaiserslautern, Rastatt und Germersheim sind auch französische Kennzeichen zu entdecken. Zusätzlich zu den etwa drei Kilometer langen Gängen im Maisfeld gibt es eine Strecke für Kettcars, Livemusik, und auch für Verpflegung ist gesorgt.

Ab Mitte April wird der Mais der Familie Schardt ausgesät, im Juni ist er dann 30 bis 40 Zentimeter hoch und Fritz Schardt mäht mit einem Mulcher die Streckenführung, die sich natürlich jedes Jahr ändert. Genauso wie die sechs Stempel-Stationen, an denen sich die Besucher ihre Karten abzeichnen können. Nur wer alle findet, kann an dem späteren Gewinnspiel teilnehmen. «Wenn die Leute rauskommen und nicht alle Stempel haben, zeichne ich ihnen die Stationen auf der Karte ein und schicke sie wieder ein», meint Schardt. Neben Geld gibt es für die Sieger auch einen weiteren Preis: «Wenn der Mais Anfang Oktober abgeerntet wird, nehmen wir die Leute auf dem Mähdrescher mit», verrät der Landwirt.

Auch in anderen Ortschaften sind Maislabyrinthe zu finden. Bei Klingenmünster etwa gibt es das «Vollmondirren» im Irrgarten des Vereins «Lobby für Kinder». Im Landkreis Pirmasens in Maßweiler liegt der Hitscherhof. Und bei Hockenheim lockt der Irrgarten des Johanneshofs in der Seewaldsiedlung. (dpa/lrs)
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