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25.11.2012 | 14:41 | Heilpflanzen-Steckbrief 

Knoblauchsrauke - Hilfe für die Atemwege mit Genussfaktor

Stuttgart/Hohenheim - Die Knoblauchsrauke ist in Europa weit verbreitet. Lediglich im Süden der Mittelmeerländer sucht man sie vergeblich. Die Pflanze wächst an Waldrändern und in lichten Laubwäldern, aber auch in Gärten und auf Schuttplätzen.

Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) (c) proplanta
In der Pflanzenheilkunde wird die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata (Bieb.) Cavara & Grande) vor allem innerlich bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Das in der Pflanze enthaltene ätherische Öl ähnelt in Zusammensetzung und Geruch dem des normalen Knoblauchs.

Knoblauchsrauke findet auch in der Küche Verwendung: Ein Pesto daraus ist schmackhaft und im Kühlschrank einige Wochen haltbar. Die Samen dienen als Senfersatz, und die Blüten sind eine würzige Dekoration auf vielen Speisen.

Wichtigste Inhaltsstoffe
Carotinoide, Saponine, ätherische Öle, Enzyme, Senfölglykoside, Provitamin A und Vitamin C sowie Mineralstoffe.

Ernte
Für Heilzwecke wird die gesamte Pflanze mit Ausnahme der Wurzel gesammelt. Die beste Sammelzeit ist Mai bis Juli. Knoblauchsrauke wird ausschließlich im frischen Zustand verwendet, da sie durch Trocken sowohl ihre Wirkung als auch ihren Geschmack einbüßt.

Heilwirkung
Knoblauchsrauke wirkt atmungs- und auswurffördernd und leicht antiseptisch. Sie lindert innerlich angewendet katarrhalischen Husten und Asthma. Wegen der antiseptischen Wirkung diente Knoblauchsrauke früher zur Reinigung eitriger Wunden und Verletzungen. Bei Frostbeulen fördert sie die örtliche Durchblutung.

Anwendung
Zur inneren Anwendung bei Bronchialkatarrh bereitet man einen Aufguss von 3 g frischem Kraut auf 100 ml Wasser. Davon trinkt man zwei kleine Tassen täglich. Auch als Weintinktur wird Knoblauchsrauke verabreicht. Hierzu gibt man 2 g frisches Kraut auf 100 ml Weißwein und lässt den Ansatz fünf Tage ziehen. Empfohlen werden zwei bis drei Gläschen dieser Tinktur pro Tag.

Für die Behandlung von Frostbeulen legt man Kompressen auf die betroffenen Stellen auf, die mit einem Aufguss aus 5 g Kraut auf 100 ml Wasser getränkt sind. Nur bei intakter Haut anwenden!

Gegenanzeigen
Keine bekannt.

Allgemeine Warnhinweise
1. Die hier vorgestellten Rezepte und Hinweise entbinden nicht davon, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
2. Dies gilt insbesondere für akute Krisenfälle, in denen unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden muss, und für länger andauernde Beschwerden.
3. Vor einer Dauerbehandlung mit Heilpflanzen ist unbedingt fachkundige Beratung nötig.
4. Vorsicht bei Allergien - sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
5. Die vorgestellten Kräuterarten nicht im Übermaß verzehren. Halten Sie sich bei der Einnahme an die angegebene Dosierung.
6. Das Sammeln in freier Natur sollten Sie fachkundigen Personen überlassen. Wenn eine Pflanze nicht eindeutig identifizierbar ist, darf sie nicht als Heilpflanze oder Lebensmittel verwendet werden.
7. Kräuter aus der freien Natur können Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall lieber in der Apotheke kaufen. (proplanta)

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