Kürbisse stammen ursprünglich aus Mexiko. Die
leckeren Riesen-Beeren wurden von den Spaniern nach Europa gebracht. Bei uns am weitesten verbreitet ist
Cucurbita pepo L. Für arzneiliche Zwecke hat sich jedoch speziell der Steirische Ölkürbis bewährt, ferner auch der Riesenkürbis und der Bisamkürbis.
Das Fruchtfleisch des Kürbis' kann in der Küche vielseitig verarbeitet werden zu Suppen, Eintöpfen, Nudelgerichten oder auch Marmelade. Im Kosmetik-Bereich wird Kürbissaft in Masken und Lotionen eingesetzt.
Die Samen der Frucht sind geröstet und gesalzen eine schmackhafte Knabberei, und Kürbiskernöl mit seinem nussigen Geschmack bereichert so manchen Salat.
Als Heilpflanze lindert Kürbis Prostata- und andere Blasenbeschwerden und kann als Wurmmittel Awendung finden.
Wichtigste Inhaltsstoffe
Kürbissamen: Fette Öle, Eiweiß, Pektine, Phytosterole, Vitamine (v.a. Vitamin E), hormonähnliche Stoffe, Aminosäure Cucurbitin, Selen, Saccharose.
Ernte
Verwendung finden vor allem die geschälten Kürbis-Samen, die an der Luft getrocknet werden. Fruchtfleisch und Saft werden nur selten als abführendes und harntreibendes Mittel eingesetzt.
Heilwirkung
Früher wurden Kürbissamen als Wurmmittel vor allem gegen Bandwürmer eingesetzt. Die Wirkung ist jedoch recht unsicher. Etwas zufriedenstellendere Ergebnisse erzielt man mit Kürbiskernöl. Die Wirkung beruht auf der Aminosäure Cucurbitin, die die Würmer lähmt und so von der Darmwand löst.
Heute gelten Kürbiskerne in erster Linie als probates Mittel bei Blasenleiden, insbesondere bei Miktionsbeschwerden durch eine gutartige Prostata-Vergrößerung oder bei Reizblase. Vermutlich greifen Kürbissamen in den Mechanismus der Harnentleerung ein.
Anwendung
Als bandwurmtreibendes Mittel setzt man, je nach Alter und Gewicht des Patienten, 20 bis 60 g der geschälten Kerne ein. Sie werden zu Brei gestampft und mit etwas Zucker oder Honig vermischt. Der Brei wird auf einmal auf nüchternen Magen eingenommen. Nach vier bis fünf Stunden ist die Wirkung eingetreten und man gibt ein öliges oder salziges Abführmittel.
Bei Blasenbeschwerden werden 2 - 3 mal täglich je 1 Esslöffel Kürbissamen eingenommen. Die Anwendung sollte über mehrere Wochen erfolgen. Es erfolgt nur eine symptomatische Behandlung, eine Prostata-Vergrößerung wird durch Kürbissamen nicht behoben.
Gegenanzeigen und Warnhinweise
Nebenwirkungen sind bei bestimmungsmäßigem Gebrauch und wohl auch bei Überdosierung keine zu erwarten.
Allgemeine Warnhinweise
1. Die hier vorgestellten Rezepte und Hinweise entbinden nicht davon, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
2. Dies gilt insbesondere für akute Krisenfälle, in denen unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden muss, und für länger andauernde Beschwerden.
3. Vor einer Dauerbehandlung mit Heilpflanzen ist unbedingt fachkundige Beratung nötig.
4. Vorsicht bei Allergien - sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
5. Die vorgestellten Kräuterarten nicht im Übermaß verzehren. Halten Sie sich bei der Einnahme an die angegebene Dosierung.
6. Das Sammeln in freier Natur sollten Sie fachkundigen Personen überlassen. Wenn eine Pflanze nicht eindeutig identifizierbar ist, darf sie nicht als Heilpflanze oder Lebensmittel verwendet werden.
7. Kräuter aus der freien Natur können Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall lieber in der Apotheke kaufen. (proplanta)
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