Das Echte Lungenkraut (
Pulmonaria officinalis L.) erhielt seinen Namen vor allem durch seine markanten gefleckten Blätter, die an eine Lunge erinnern. Nach der Signaturenlehre, ausführlich von Paracelsus beschrieben, tragen Heilpflanzen Kennzeichen, die Rückschlüsse darauf zulassen, welche Krankheiten sie heilen können. Lungenkraut wurde daher früher vor allem bei Lungenkrankheiten eingesetzt, wobei eine Wirkung in diesem Bereich nicht zu belegen ist.
Das Lungenkraut fand historisch kaum Beachtung als Heilkraut. In antiken Schriften fehlt es gänzlich, im Mittelalter hat lediglich Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert ein Kraut namens "Lungenwurtz" beschrieben. Ob es sich dabei um Lungenkraut handelte, ist umstritten.
Heute wird Lungenkraut in der Volksmedizin als Auswurf fördernde, Husten lindernde Heilpflanze geschätzt. Die zarten Blätter können aber auch frisch einer Suppe beigegeben werden, was besonders wegen des Gehaltes an Vitamin A und C empfehlenswert ist.
Wichtigste InhaltsstoffePflanzenschleime, Tannine, Saponine, Harze, Kieselsäure, Vitamine A und C.
ErnteVerwendung finden die Blätter und die blühenden oberirdischen Teile des Lungenkrauts. Sie werden im April/Mai über dem Boden abgeschnitten und an einem schattigen, luftigen Ort schonend getrocknet.
HeilwirkungAufgrund seines Schleimgehaltes wird Lungenkraut bei Halsentzündungen, Heiserkeit und Stimmverlust eingesetzt. Der Gehalt an Saponinen und Kieselsäure legt zudem eine Anwendung gegen Husten nahe, es fördert den Auswurf. Auch eine Schweiß treibende Wirkung ist zu bemerken. Lungenkraut wird in der Volksmedizin zudem auch gegen Durchfall und Blasenleiden eingesetzt. In der Schulmedizin findet es keine Verwendung.
AnwendungLungenkraut-Tee zur inneren Anwendung wird aus 2 Teelöffeln Kraut bereitet, das mit 1/4 l kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ausgezogen wird. Nach dem Abseihen trinkt man gegen Husten bis zu dreimal täglich eine Tasse mit Honig gesüßten Tee. Ungesüßt wird er bei Durchfällen eingesetzt. Der Tee eignet sich auch für Mundspülungen und zum Gurgeln bei Halsentzündungen.
Gegenanzeigen und WarnhinweiseKein Dauergebrauch!
Allgemeine Warnhinweise
1. Die hier vorgestellten Rezepte und Hinweise entbinden nicht davon, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
2. Dies gilt insbesondere für akute Krisenfälle, in denen unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden muss, und für länger andauernde Beschwerden.
3. Vor einer Dauerbehandlung mit Heilpflanzen ist unbedingt fachkundige Beratung nötig.
4. Vorsicht bei Allergien - sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
5. Die vorgestellten Kräuterarten nicht im Übermaß verzehren. Halten Sie sich bei der Einnahme an die angegebene Dosierung.
6. Das Sammeln in freier Natur sollten Sie fachkundigen Personen überlassen. Wenn eine Pflanze nicht eindeutig identifizierbar ist, darf sie nicht als Heilpflanze oder Lebensmittel verwendet werden.
7. Kräuter aus der freien Natur können Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall lieber in der Apotheke kaufen. (proplanta)
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