26.10.2014 | 15:55 | Kehrwoche
Über schwäbische Schaffer-Schläue und LuftbesenStuttgart - Kehrwoche: Dass im wöchentlichen Wechsel Hof und Bürgersteige rund ums Haus rein gehalten werden, ist im Südwesten ein 300 Jahre alter Brauch. |
(c) proplanta Manche pflegen ihn, manche müssen sich ihm fügen. Von Stress im Herbst will Ursula Knupfer vom Deutschen Hausfrauen-Bund Württemberg aber nicht sprechen: «Es sind ja nur ein paar Tage, wo richtig viel runterkommt.» Ihr Tipp: Mit dem Kehren warten, bis das Laub trocken ist, dann geht's leichter. «Und wenn man Glück hat, wohnt man an einer windigen Stelle.»
Zudem gebe es beim Thema Laub unterschiedliche Meinungen: Wer nicht gerade einen englischen Rasen wolle oder Schimmel befürchte, lasse die Blätter auf Wiesen und Beeten liegen. Hier paart sich wohl schwäbische Tradition mit schwäbischer Schaffer-Schläue. «Das ist nicht faul, sondern vernünftig: Nur dann zu arbeiten, wenn es sich lohnt. Man muss nicht jedem einzelnen Blatt hinterherrennen», meint Knupfer.
Luftbesen haben Hochkonjunktur
Laubbläser laufen saisonal. Rund 80 Prozent werden beim Hersteller Bosch in der zweiten Jahreshälfte verkauft - mit Schwerpunkt in den Monaten September, Oktober und November. Die Geräte würden aber auch für das Entfernen von Grasresten auf Terrassen verwendet, sagt eine Unternehmenssprecherin - «daher kein reines Herbstthema». Beim Konkurrenten Stihl lag der Schwerpunkt beim Blasgeräteverkauf in der Vergangenheit ebenfalls deutlich im Herbst.
Etwa zwei Drittel der Privatkunden hätten ihr Gerät zwischen Oktober und Dezember gekauft, hieß es. Allerdings habe sich das Kaufverhalten auf dem deutschen Markt in den vergangen drei Jahren leicht geändert: Vor allem akkubetriebene - und damit leisere - Blasgeräte würden stärker ganzjährig verkauft. Auch Stihl vermutet, dass die Laubbläser nicht nur als solche genutzt werden - sondern auch als «Luftbesen». (dpa)
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