Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.12.2009 | 06:49 | Stallplanung 

Bundesweit erstes Stall- und Standortkataster

Bernburg - In Sachsen-Anhalt können Landwirte mit Tierhaltungsanlagen seit gestern auf ein bundesweit einmaliges Stall- und Standortkataster zurückgreifen.

Stall- und Standortkataster
(c) proplanta

Landwirtschaftminister Dr. Hermann Onko Aeikens, der das Kataster am Montag in der Landesanstalt für Landwirtschaft, Gartenbau und Forsten (LLFG) offiziell startete, sagte in Bernburg: „Tierhalter sind ständig mit der Frage konfrontiert, ob ihre Anlagen - bestehende und geplante - die umweltrechtlichen Ansprüche erfüllen. Das Kataster bietet ihnen die Chance, bereits am Anfang der Planungsphase eine Einschätzung der Umweltwirkungen solcher Anlagen zu treffen. Die Bevölkerung ist hinsichtlich des Baus oder der Erweiterung von Tieranlagen sensibel. Das betrifft vor allem  Befürchtungen vor Lärm- und Geruchsbelästigungen und vor überhöhten Nitrateintrag. Für diese Parameter gelten gesetzliche Regelungen, die es einzuhalten gilt. Das Kataster sorgt hier schnell und unkompliziert für Klarheit. Zusammen mit dem vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr erarbeiteten Kriteriumskatolog für das Raumordnungsverfahren hilft es, die Debatte zu versachlichen."

Das System basiert auf der freiwilligen Nutzung durch die Landwirte, die ihre Betriebsdaten nach Kennworteingabe über das Internet für die notwendigen Berechnungen eingeben. Die Ergebnisse können sie dann z.B. auch nutzen, um Anwohner, Behörden oder den Gemeinderat sehr frühzeitig in ihre Investitionspläne einzubeziehen.

Der Nutzer digitalisiert seine Betriebsstätte und kann sich dann die entsprechenden Abstandskreise für die errechneten Immissionen anzeigen lassen. Auf dieser Basis kann der Nutzer die Auswirkungen seiner Anlage oder einer Investition auf Schutzgüter am Standort bereits gut einschätzen.

Zu den wesentlichen Bestandteilen des KSS gehören:

  • eine Datenbank für Stammdaten des bestehenden Betriebes und geplante Erweiterungen oder Neubauten
  • eine auf Geodaten basierte Datenbankinformation zu Schutzgütern wie zum Beispiel Naturschutzgebieten, Biotopen oder Wohnbebauungen
  • Vorschriften auf Basis des Bundesimmissionsschutzgesetzes unter Einbeziehung gegebenenfalls bereits bestehender Vorbelastungen.

Das Zentrum für Tierhaltung und Technik in Iden ist verantwortlich für die Inhalte des Systems, für die Beratung und Betreuung der Nutzer. (PD)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Auf in luftige Höhen - Der Bergsommer steht bevor

 Bio-Branche für sichere Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

 Wieder mehr Schweine in MV-Ställen

 Antragsstart für Tierwohlprämien

 Viehhaltung in NRW: Weniger Betriebe, aber kaum weniger Tiere

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau